Die zs art galerie präsentiert, paral lel zu einer großen Retrospektive in der Albertina, Werkzyklen von Martin Noël aus dessen mittlerer Schaffensphase.
Buchwald, 1990, Holzschnitt auf Papier, gerahmt in Museumsglas, 220 x 160 cm; Expl: 1/1
Einen wesentlichen Teil seines Schaffens widmete der deutsche Künstler Martin Noël dem Holz- oder Linolschnitt. Was ihn von der traditionellen Buchdruckkunst unterscheidet, ist die radikale Reduktion seiner Abstraktionen. Es reicht ihm etwa eine von rechts nach links in den Raum geschnittene, meandernde Linie, um das Hochformat mit anregender Spannung aufzuladen. Eine Spannung, die sich auf das umgebende Umfeld unweigerlich überträgt.
Risse, gekittete Brüche oder florale Schattenspiele an Wänden oder auf dem Boden waren Noëls Inspirationsquellen. Eigentlich alltägliche Nichtigkeiten. Die mittels Stichel geschnittenen Motive bestechen durch ihre vibrierende Leichtigkeit. Die solcherart gravierten Linien sind die Räume, canyonartigen Gräben gleich, zwischen den per Handabzug gedruckten Farbfeldern. Die expressive Topologie des Druckstocks setzt sich im Druckwerk eindrucksvoll fort, ja bekommt durch die Maserung des Holzes und der Mischung aus Druck-, Ölfarbe und Pigmente eine malerische Handschrift.
aus der Serie Kleine Hölzer, 2003/2009, Mischtechnik auf Linoleum und Holz, je 18 x 13 x 7,5 cm; rückseitig signiert
Ausstellungsansichten © Stefan Seelig, courtesy zs art galerie
|