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Andreas Urteil (1933-1963)

Skulpturen und Zeichnungen

Galerie Ulysses
 13.12.2023 - 28.03.2024

 
 
Eröffnung: Dienstag, 12. Dezember 2023 von 18 bis 20 Uhr

Andreas Urteil, ein Ausnahmetalent, der in relativ kurzer Zeit ein umfangreiches und formvollendetes Werk schaffen konnte bis er nur dreißigjährig stirbt. (Der Jimmy Hendrix der Plastik. Zitat von A.R. Penck).

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Obwohl das Oeuvre von Andreas Urteil in der kurzen Zeitspanne von rund sechs bis sieben Jahren entsteht, erschliesst sich einem das im wesentlichen ungemein einheitlich und folgerichtig verlaufende Gesamtwerk in schöpferischer Mannigfaltigkeit. 1962 erkrankt er unheilbar und stirbt am 13. Juni 1963.
Leidenschaftliches Temperament, das in krassem Widerspruch zu seiner äusseren Erscheinung steht, ein zäher Wille zur Form und überdurchschnittliche plastische Begabung zeichnen ihn aus. Das Knochen- und Knorpelhafte, das Barocke seiner rhythmisch gegliederten Figuren, das Fliehende und zugleich Ruhende, der Aufbruchswille und das zugleich da Seiende charakterisieren seine Arbeiten.
Urteil wird am 19. Jänner 1933 in Gakovo (im ehemaligen Jugoslawien an der ungarischen Grenze) geboren. 1945 flüchtet er mit seiner Mutter und seinem Bruder über Ungarn zum Vater nach Österreich, wo er die Schule besucht und in den Jahren 1947-1951 eine Steinmetzlehre absolviert, die er im Sommer 1951 mit der Gesellenprüfung abschliesst. Die ersten selbständigen Arbeiten entstehen nach Vorbildern von Michelangelo und der klassischen Antike. 1951 inskribiert Urteil im Oktober an der Wiener Akademie der bildenden Künste. Nach dem Besuch der Klasse von Franz Santifaller beginnt er sein eigentliches Studium 1953 bei Wotruba. Unter dem Einfluss des Lehrers ändert sich Urteils Bildnerei im Sinne äusserster Vereinfachung und unbedingter Formalität. 1961 erhält er einen Lehrauftrag für Steinbildhauerei an der Schule seines Lehrers und wird Assistent von Fritz Wotruba. Unter dem geistigen Einfluss seines Lehrers wendet sich Urteil von seinen Jugendvorbildern ab und findet zu immer wesentlicher werdenden Vereinfachungen und Neugestaltungen der Formen. In den Arbeiten, die seit 1958 entstehen, manifestiert sich der eigene, massgebliche Weg und die Persönlichkeit des jungen Künstlers.