Tone Finks Werk entzieht sich jeder Kategorisierung. Der gebürtige Vorarlberger, der an der Akademie der bildenden Künste in Wien Malerei und Grafik studierte, bewegt sich virtuos durch die verschiedenen künstlerischen Gattungen und Techniken. Sein vielfältiges Oeuvre umfasst Zeichnungen, Objekte, Arbeiten auf Leinwand, Kurzfilme, Performances und Installationen.
Tone Finks Werk entzieht sich jeder Kategorisierung. Der gebürtige Vorarlberger, der
an der Akademie der bildenden Künste in Wien Malerei und Grafik studierte, bewegt
sich virtuos durch die verschiedenen künstlerischen Gattungen und Techniken. Sein
vielfältiges Oeuvre umfasst Zeichnungen, Objekte, Arbeiten auf Leinwand, Kurzfilme,
Performances und Installationen. Die Ausstellung KOPFSPRÜNGE in der Galerie
Ulrike Hrobsky wird eine Auswahl von Arbeiten auf Leinwand und Objekten
präsentieren. Den besonderen Höhepunkt der Ausstellung bildet eine Reihe von
selten gezeigten Zeichnungen aus vier Jahrzehnten.
Das Medium der Zeichnung zieht sich wie ein roter Faden durch Tone Finks Werk.
Seine Zeichnungen entstehen spontan und ungeplant, direkt und unmittelbar. Sie
sind Ventil für seinen Schaffensdrang und dienen der Ideenfindung für Perfomances
und Objekte. Voller Witz und Ironie, geben sie Einblick in den persönlichen Kosmos
des vor Energie sprudelnden Künstlers, dessen überbordende Kreativität und
Fantasie auch in seiner Vorliebe für Wortspiele und Wortschöpfungen zum Ausdruck
kommt. In diesem Jahr werden gleich zwei Bücher mit Zeichnungen und Texten des
Künstlers veröffentlicht1 – eine Auswahl der Originale werden in KOPFSPRÜNGE zu
sehen sein.
Tone Finks Affinität zum Zeichnen und die Liebe zu Büchern schlägt sich auch in
seiner bevorzugten Verwendung von Papier als plastischem Werkstoff wieder.
Keineswegs fragil sind die daraus entstehenden Objekte, die oft an der Grenze
zwischen Skulptur und Gebrauchsobjekt angesiedelt sind und häufig in die
performativen Aktionen des Künstlers integriert werden. So etwa die Balancebox –
ein kastenähnliches Objekt auf hohen dünnen Beinen, welches so ausbalanciert ist,
dass es stets wieder zum Stehen kommt. Tische und Sessel aus Pappmache sowie
Sogar Finks Arbeiten auf Leinwand haben meist einen ausgeprägt plastischen
Charakter – nur selten fungiert die Leinwand lediglich als zweidimensionaler
Bildträger. In der Reihe „setzen schleifen schichten“ presst er Farbe oder eine Masse
aus Quarzsand durch Löcher und Risse in der Rückseite der Leinwand. Die dadurch
entstandenen Erhöhungen oder „Lochdurchwurmungen“ werden anschließend
übermalt, mit Quarzsand überspachtelt, und durch Abschaben die darunter liegenden
Schichten wieder teilweise freigelegt. Fink selbst bezeichnet diese vielschichtigen
Arbeiten, die eine gleichermaßen skulpturale wie ornamentale Wirkung erzielen, als
„Raum gewordene Bilder“.
Auch reine Farbe setzt der Künstler als plastisches Element ein. So türmt er
beispielsweise Farbkleckse oder Silikon direkt aus der Tube zu mehrere Zentimeter
hohen Gebilden auf, die wie skurrile Gewächse vom Bildträger aufragen. In einer
neuen Werkserie kombiniert Fink die Bearbeitung der Bildrückseite und die
strukturelle Verwendung von Farbe mit einem verblüffenden Ergebnis: Durch das
Auftragen von „Farbteichen“ – dick aufgeschütteter Farbe - auf die Rückseite der
Leinwand ergeben sich auf der Vorderseite der weiß belassenen Leinwand durch die
Adhäsion der Farbe kreisförmige Ausbuchtungen, die ein abstraktes monochromes
Muster bilden. Der Kontrast der – im Normalfall nicht sichtbaren - fröhlich bunten
Rückseite zur monochromen Vorderseite scheint dabei typisch für die lustvoll
hintergründige Zugangsweise des Künstlers.
1
Tone Fink: Narratones, Residenz Verlag (erscheint September 2009);
Tone Fink/ Peter Weiermeier: T.F. Zeichnungen DIN A4
auf Papier 1969-2009,
Christian Brandstätter Verlag (erscheint September 2009)
ein Schaukelpferd laden auch den Betrachter zum Platz nehmen und Teilnehmen
ein. |
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