Das Galerieprogramm der Galerie Ulrike Hrobsky reicht von einzelnen figurativen
gegenständlichen bis zu abstrakt ungegenständlichen Positionen, wobei sich die
klare Linie der reduzierten Farben auf alle erstreckt. Ein Hauptinteresse gilt Malerei
und Bildhauerei als den traditionellen Kunstgattungen, sowie die Verbindung dieser
beiden Gattungen.
Die Galerie Ulrike Hrobsky nimmt zum fünften Mal an der ART KARLSRUHE teil und
zeigt diesmal in zwei Schwerpunkten einerseits drei österreichische Malerinnen und
andererseits zwei österreichische Papierobjektkünstler. Oswald Stimm – einer der
wichtigsten Vertreter der österreichischen arte povere – wird im Kontext zu den
Papierobjekten präsentiert.
Malerei:
Lotte Seyerl, eine begeisterte Städtebewohnerin und -bereiserin, beleuchtet in ihren
Bildern die vielschichtigen Gefühlsspiegelungen, Wahrnehmungsebenen und
Zufälligkeiten von zeitlichen Parallelen. Wobei sie diese auf ihre lapidaren und doch
so prägnanten Spuren fokussiert.
Nadja D. Hlavka vertraut, trotz ihrer Zugehörigkeit zur jungen Künstlergeneration,
nochmals auf die klassischen bildnerischen Elemente der Malerei, auf den Umgang
mit Farbe, Bildräumlichkeit und einer zeichenhaft reduzierten Gegenstandssymbolik.
Papier und Leinwand, Öl- und Aquarellfarbe, Pastellkreide und Bleistift verbinden sich
in Malerei, Zeichnung und Collage zu einer außerordentlich zeitgenössischen
Bildsprache.
Maria Temnitschka beschäftigt sich in ihren neusten Arbeiten mit Fabriksgebäuden
und aufgelassenen, verfallenen Örtlichkeiten. Diese gemalten Orte erfühlen den
Kreislauf des Lebens und vermitteln eine surreale Bildwelt.
Papierobjekt:
Papier ist Anfang und Ausgangspunkt der Überlegungen.
Walter Weer arbeitet mit industriell vorgefertigten Produkten wie Karton, Papier und
bedrucktem Zeitungspapier. Allein die Beschaffenheit des Materials, seine weiche
biegsame, formbare Oberfläche interessiert ihn, ebenso wie die vielschichtige
Bedeutung die hinter den Verpackungskartons, Seilen, dem Zeitungspapier und dem
Netz liegt. Das Material wird durch den Eingriff des Künstlers aus seiner
ursprünglichen Funktion herausgelöst und in seiner Oberfläche verändert. Kunst
zwischen bewusst trashiger Wirkung und penibler, konstruktiver Arbeitsweise.
Die Wechselwirkung zwischen Materiellem und Immateriellem als komplexe
Beziehung zwischen Raum, Skulptur und Farbe ist einer der Aspekte im Werke des
1952 in Innsbruck geborenen Josef Adam Moser. Karton bildet unter anderem ein
adäquates Material für die in einer elementaren Formensprache gehaltenen
Trägerobjekte, auf deren Innen- und Rückseite Moser die Farbe aufträgt. Solcherart
entwickelt der Künstler spezifische Raumraster, die durch additive
Wahrnehmungsprozesse des Betrachters wieder in den Raum mutieren.
Oswald Stimm (österreichischer Vertreter der arte povera)
Seine konstruktiv-informellen Material-Assemblagen aus Röhren und Schachteln
bedeuteten für die 60-iger Jahre für die österreichische Bildhauerei einen völlig neuen
Weg. Mit diesen Kistenbretterformationen die als Raumfüller und Eckenbändiger ein
Eigenleben entwickeln und den Blick für das Feine im Rohen, die Poesie im scheinbar
Gewöhnlichen öffnen, kämpfte er sich einen Weg jenseits aller Konventionen frei. |