Walter Angerer-Niketa, Wilhelm Drach, Denise Rudolf Frank, Roland Goeschl, Alex Klein, Markus Lüpertz, Josef Pillhofer, Ingeborg G. Pluhar, Drago Prelog, Robert Staudinger, Emil Toman, Heliane Wiesauer-Reiterer
Die Ausstellung geht der Frage nach, ob die abstrahierte Darstellung des menschlichen Kopfes per se Persönlichkeit im Menschsein sucht oder eher die Ent-Individualisierung à la Brâncuşi anstrebt?
Josef Pillhofer, Schwarzer Kopf, 2001, 8 mm Eisen gebogen, schwarz lackiert auf Eisensockel, Kanten blank geschliffen, 39 x 29 x 19 cm, Auflage: 4 ; courtesy: zs art galerie
Markus Lüpertz verarbeitet in seinen Figurationen gerne klassische Motive der Mythologie bzw. der deutschen Geschichte. Expressiv dramatisch überhöht aber durchaus lesbar.
Wilhelm Drachs Köpfe sind expressive Abstraktionen. Das zugrundeliegende Motiv kann atmosphärisch erahnt werden.
Die locker leichten Kopf-Gemälde von Denise Rudolf Frank erinnern an abstrakt-expressive Graffitis von besonderer Dichte. Ihre Köpfe verkörpern den Anspruch an eine anarchische Freiheit.
Wilhelm Drach, Veschmitzt, 2017, Acryl auf Leinwand, 120 x 96 cm; courtesy: zs art galerie
Roland Goeschl thematisiert mit seinem ?Selbstportrait ohne Haut“ die komplexe Vernetzung allen Seins am Beispiel des Organismus Mensch.
Ingeborg G. Pluhar zeigt in ihren Foto-Collagen ihren bildhauerischen Zugang, indem sie die Topologie der Gesichtslandschaft als Trennlinie nützt. Raum durch Fragmentierung.
Mit seiner kubischen Formensprache reduziert Josef Pillhofer in Zeichnung und Skulptur den Kopf zum Logo und unterstreicht damit die Bedeutung, Kraft und Würde des kognitiven Zentrums.
Alex Klein geht in seinen zarten Kopf-Architektur-Zeichnungen einen Schritt weiter und setzt den Menschen mit dessen urbaner Kultur gleich.
Emil Toman symbolisiert Ausdruck durch Form und Farbigkeit in expressiven Kopfskizzen, ja Kopfkürzel.
In zweidimensionalen Profilen vergleicht Drago Prelog das Denkzentrum mit einer Buchseite. Die skizzenhaften Schriftbilder symbolisieren Inhalt, Gedanken, Schaffensfreude.
Heliane Wiesauer-Reiterer bedient sich gefundener Holzstücke, die sie zu geometrisch-reduzierten Kopf-Interpretationen verarbeitet.
Für Walter Angerer-Niketa sind die sich überschneidenden Achsen, Linien, Kanten und Flächen die Quintessenz seiner architektonisch reduzierten Kopfkonstruktionen.
Der Fotokünstler Robert Staudinger ergründet den ?echten Wiener“: 25 bis 125 Portraits in Wien lebender Frauen und Männer, jung wie alt, äquivalent übereinander gelegt, erstaunen mit übereinstimmenden Ergebnissen.
Roland Goeschl, Selbstportrait ohne Haut, 2009, Kupferdraht isoliert, 52 x 23 x 12 cm; © zs art galerie
Die kunstsinnigen BesucherInnen erwartet ein Dialog zwischen den Standpunkten, die oft auch innerhalb einer Position verschwimmen. Die abwechslungsreiche Ausstellung zeigt die Komplexität dieses unerschöpflichen Themas.
Ausstellungsansichten
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