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Art Challenge

 ZS art KunstRaum
  24.08. - 06.09.2011

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Zum 100. Geburtstag: Fußball trifft Kunst

Im Jahr 1911 wurde in Österreich die erste Fußball-Meisterschaft angepfiffen. Aus Anlass ihres 100-jährigen Jubiläums erweiterte die Österreichische Fußball-Bundesliga ihr Spielfeld und initiierte die erste Bundesliga „Art Challenge“, einen mit insgesamt 7.000 Euro dotierten Nachwuchswettbewerb für junge Künstler. Eine Ausstellung in der Galerie ZS art KunstRaum im 7. Wiener Gemeindebezirk stellt die insgesamt 19 entwickelten Konzepte vom 24. August bis 6. September 2011 öffentlich vor. Das Siegerprojekt wird ab 6. September vor dem Haus der Bundesliga in der Rotenberggasse im 13. Bezirk dauerhaft seinen Platz finden.Zu Jahresbeginn 2011 wurden Studierende öster-reichischer Kunsthochschulen zum Kunstwettbewerb „Art Challenge“ geladen. Aufgabe war, für die erst drei Jahre junge Heimstätte der Bundesliga ein prägnantes künstlerisches Zeichen in Form einer Skulptur oder einer Konstruktion zu entwerfen, die sich von dem beliebten Mannschaftssport inspiriert zeigt.Die Anforderungen der Ausschreibung waren umfang-reich, dazu Georg Pangl, Vorstand der Österreichischen Bundesliga: „Die Bewerberinnen und Bewerber waren aufgefordert, eine möglichst ausdrucksstarke Skulptur für die Österreichische Fußball-Bundesliga zu entwerfen. Diese soll einerseits als Erkennungszeichen für das Haus der Bundesliga fungieren und unsere Werte widerspiegeln. Andererseits soll der Mannschaftssport Fußball als Teil einer weltweiten Alltagskultur reflektiert werden. Es ist uns ein besonderes Anliegen, Fußball auch als ,Kultur’, als ,Begegnung’ und als grenzüberschreitenden Kommunikator zu vermitteln.“Um diesen Anspruch zu realisieren, spielte die Bundesliga den Ball in den Kunstbereich und konnte prominente Vertreterinnen und Vertreter aus Kunst- und auch der Fußballwelt für eine Expertenjury gewinnen.Jury-Mitglieder der ersten Bundesliga „Art Challenge“ sind: Valie Export (Kunstuniversität Linz), Brigitte Kowanz (Universität für angewandte Kunst), Mona Hahn (Akademie der Bildenden Künste), Andrea Zehetbauer (Geschäftsführerin ZS art KunstRaum), Hans Rinner (Präsident der Österreichischen Bundesliga), Herbert Prohaska (Schirmherr der Ersten Liga) und Heinz Gerstbach (Bezirksvorsteher Wien Hietzing).Insgesamt 19 Entwürfe wurden von den Studierenden für die Bundesliga „Art Challenge“ entwickelt. Die Jury zeigte sich sowohl von der Originalität als auch der Qualität der Ergebnisse durchaus begeistert: „Die Anforderungen an die Studierenden waren hoch. Es galt ein Objekt zu entwerfen, das als Brückenbauer zu unterschiedlichen Bevölkerungsschichten funktionieren soll – das den eingefleischten Fußballfan gleichermaßen ansprechen kann wie den kunstaffinen Ästheten. Diesen Bogen haben die Bewerberinnen und Bewerber in ihren Konzepten durchwegs bravourös gemeistert“, resümiert Georg Pangl.„Alle Konzepte nehmen mit durchaus unterschiedlichen Zugängen auch direkten Bezug auf die Fußballwelt und deren Ballkünstler“, zieht Herbert Prohaska, Österreichs Jahrhundertfußballer und Jury-Mitglied anlässlich der Ausstellungseröffnung Bilanz. „Beeindruckend war für mich die Vielfalt der individuellen künstlerischen Ausdrucksformen, mit der die jungen Künstlerinnen und Künstler auf die für uns im Fußball täglichen Begriffe in ihren Konzepten eingegangen sind und wie sie diese umgesetzt haben, beispielsweise ‚Spielraum‘, ‚Eckball‘,Im Netz‘, ‚Flatterball‘, ‚Seitenwechsel‘, ‚Leiberltausch‘ oder ‚Pokal‘.“Inhaltlich widmen sich die Arbeiten zentralen Elementen wie dem „Fußballtor“. Fünf Einreichungen rücken über „Jubel, Körper, Teamgeist“ soziokulturelle Themen in den Mittelpunkt. Der „Fan“ als wichtige Figur im Fußball wird in drei Konzepten fokussiert, weitere drei Konzepte verarbeiten mit „Spiel, Sieg und Niederlage“ schließlich die großen Emotionen des Mannschaftssports.Erarbeitet wurden die Konzepte von Studierenden der Universität für angewandte Kunst, der Akademie für Bildende Künste Wien sowie der Kunstuniversität Linz. In der Konzeptionsphase wurden die Bewerber jeweils von ihren Professorinnen und Professoren unterstützt und betreut. Teilgenommen haben Studierende der Klassen „Kunst im öffentlichen Raum“, „Transmediale Kunst“, „Kunst und Digitale Medien“, „Bildende Kunst“, „Fotografie“, „Malerei“, „Video und Videoinstallationen“ sowie „Bildhauerei und Multimedia“.Die Darstellungsvarianten der Konzepte reichen von der „klassischen“ Skulptur in unterschiedlichen Materialien bis hin zu Licht- und Soundinstallationen. „Die jeweiligen Themen finden sich in abstrakten wie konkreten Umsetzungen wieder. Allen Einreichungen gelang eine reflektierte und spannende Auseinandersetzung mit ‚Fußball‘ als Kulturträger und Kulturgut sowie als zentrales gesellschaftliches Element“, beschreibt Mona Hahn, Sprecherin der Jury. „Die Studierenden haben sich innerhalb dieser gelungenen Kooperation von Kunst und Wirtschaft mit der Frage auseinandergesetzt wie Kunst-im-öffentlichen-Raum nicht nur auf die am Projekt beteiligten, sondern auch auf die unbeteiligten Betrachterinnen und Betrachter wirkt.“Isabella Kohlhuber hat mit ihrem Konzept „Seitenwechsel“ die Expertenjury überzeugt, bei dem die jeweils eigene Position eine zentrale Rolle für die Wahrnehmung des Kunstwerks spielt. Kohlhuber beschreibt ihr Projekt wie folgt: „Ein Leuchtkasten ähnlich einer Spielstandanzeige wird quer zur Fassade installiert, sodass er vom Gehsteig aus sichtbar ist. Er zeigt dauerhaft dasselbe Ergebnis. Aus einer Richtung kommend liest man den Spielstand 1:0, aus der anderen 0:1. Das Ergebnis ist ein unbestimmter Zustand, sowohl Sieg als auch Niederlage, abhängig vom Standort der Betrachter.“Die Jury streicht in ihrer Beurteilung nicht nur die eindeutige inhaltliche Ebene der Arbeit hervor. Mona Hahn: „Die Jury zeigte sich auch von der ‚genialen Idee‘ überzeugt, die ohne jegliche Notwendigkeit einer Vermittlung eine Auseinandersetzung mit dem Thema Fußball ermöglicht, die weit über diesen hinausgeht. Trotz der formalen Reduktion weist „Seitenwechsel“ einen hohen emotionalen Level auf, widmet sich dem Thema Sieg und Niederlage gleichermaßen.“Isabella Kohlhuber, 1982 in Bad Ischl geboren, ist eine vielseitig ausgebildete Künstlerin. Die Absolventin der Klasse für „Transmediale Kunst“ von Brigitte Kowanz studierte Malerei bei Adolf Frohner an der Universität für angewandte Kunst, sowie Kommunikationsdesign und auch Philosophie. Sie erhält den mit 5.000 Euro dotierten ersten Preis. Ihr Entwurf „Seitenwechsel“ wird bis zum 6. September 2011 vor dem Haus der Bundesliga in Wien 13 realisiert und dort dauerhaft seinen Platz finden. Für die Realisierung der Skulptur stehen zusätzlich 25.000 Euro zur Verfügung. Ein Modell im Maßstab 1:2 wird bei der Ausstellung im ZS art KunstRaum präsentiert.Zusätzlich zur Siegerskulptur werden für zwei weitere Entwürfe jeweils mit 1.000 Euro dotierte Anerkennungs-preise vergeben. Der in Meerbusch / Deutschland 1982 geborene Tim Wandelt, Student der Klasse Erwin Wurm an der Universität für angewandte Kunst, erhält für seine Skulptur „Im Eck“ den ersten Anerkennungspreis der „Art Challenge“. Die Stahlskulptur deutet einen Ball und Fragmente eines Torrahmens bzw. -netzes im Torschuss an und zeigt nach Meinung der Jury sehr direkt die Dynamik dessen, worum es im Fußballsport geht: Um das Schießen von Toren.Matthias Bildstein (geb. 1978 in Hohenems, Student „Bildhauerei und Multimedia“ an der Universität für angewandte Kunst sowie „Video und Videoinstallation“ an der Akademie der bildenden Künste) und Philippe Glatz (geb. 1979 in St. Gallen/Schweiz, Student Malerei an der Akademie der bildenden Künste), werden für ihre Skulptur „11 Meter“ mit dem zweiten Anerkennungspreis ausgezeichnet. Sie stellen den (Tor-)Jubel dar, bei dem die Mannschaft in Form eines Turms aufeinander klettert. Die Jury sah darin eine Darstellung eines der Grundgedanken beim Fußball: Als Team gemeinsam größer zu sein als allein.Matthias Bildstein (geb. 1978 in Hohenems, Student „Bildhauerei und Multimedia“ an der Universität für angewandte Kunst sowie „Video und Videoinstallation“ an der Akademie der bildenden Künste) und Philippe Glatz (geb. 1979 in St. Gallen/Schweiz, Student Malerei an der Akademie der bildenden Künste), werden für ihre Skulptur „11 Meter“ mit dem zweiten Anerkennungspreis ausgezeichnet. Sie stellen den (Tor-)Jubel dar, bei dem die Mannschaft in Form eines Turms aufeinander klettert. Die Jury sah darin eine Darstellung eines der Grundgedanken beim Fußball: Als Team gemeinsam größer zu sein als allein.

Die Ausstellung ist von 24. August bis 6. September 2011 in der Wiener Galerie ZS art KunstRaum, Westbahnstraße 27-29, 1070 Wien, täglich Montag bis Freitag von 11.00-19.00 Uhr bei freiem Eintritt zu sehen.