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Marcia Hafif

GALERIE HUBERT WINTER
 22.09. - 05.11.2011


Marcia Hafif (*1929 Pomona, Kalifornien; lebt in New York) ist eine der bedeutendsten amerikanischen Malerinnen unserer Zeit. Von 1961 bis 1971 lebte sie in Rom und war Teil der römischen Kunstszene um Turcato, Consagra, Rosati und den Künstlern der Galerie La Salita. 1971, nach ihrer Rückkehr aus Italien in die USA, hinterfragte sie die Malerei in einer grundlegenden Bestandsaufnahme, dem „Inventory“. Das zuvor entstandene italienische Oeuvre ist für sich singulär und wurde 2010 mit einer ersten Überblicksausstellung und einem umfangreichen Katalog im MAMCO, Genf, gewürdigt. Ihr seit 1971 entstandenes Inventory wurde sehr lange zur „radikalen Malerei“ gezählt, was ihre Beteiligung an der namensgebende Ausstellung von Thomas Krens 1984 bezeugt, jedoch setzte sich Marcia Hafif mit ihrem konzeptuellen Ansatz des Inventory sehr bald vom „Radical Painting“ ab. Durch den puristisch-genealogischen Ansatz verwischen sich die Grenzen, Gemälde transformieren zu Objekten und setzen sie in Beziehung zur Ausstellungsarchitektur und zum Betrachter.

Die Fresken von Fra Angelico im Konvent von San Marco in Florenz beeindruckten Marcia Hafif so sehr, dass sie über mehrere Jahre an einer Lösung arbeitete, um die Errungenschaften des Renaissancemalers in ihre eigene „Sprache“ zu übersetzen. „Splash Paintings“ nennt sie die 2009 entstandenen 4 Bilder, die sich allein durch ihre Größe vom Spätwerk der Künstlerin abheben. Noch nie war der malerische Akt so nachvollziehbar wie in diesen Arbeiten, die sie mit einer Serie von kleineren Arbeiten in Primärfarben Orange und Grün dokumentiert, die durch die Sekundärfarben blau und rosarot in ihrer Intensität und puren malerischen Qualität unterstrichen werden.


Marcia Hafif
Splash Painting: Alizarin Crimson, o/c, 58x58", 2009