Schaffen hieß nur, seine Hand, in der Nachfolge seiner Augen,
einem inneren Gesicht unterwerfen. Die künstlerische Schöpfung
war nur eine umgekehrte Halluzination, eine Halluzination, deren
Gegenstand "wirklich" in der Zukunft lag.
Marcel Jouhandeau, Herr Godeau. Dt.v.Friedhelm Kemp. Hbg,Rowohlt,1966
Nancy Haynes,geb.1947 in Connecticut, lebt in Brooklyn.
Nach der Ausstellung bei Stark Gallery, New York zeigen wir neue
Ölbilder aus den Jahren 2000/2002
Haynes meditates exclusively on visual experience, definitively
liberating painting from anecdote and representation. But these
canvases do constitute a world unto themselves. We move from zones
of pure color--where opacity from time to time yields to transparency,
where deep, perhaps repressed elements, invade the surface--to bound
spaces, where the edges constitute a framing device. In both modes,
Haynes deliberately enunciates two concepts of "personal"
though non-representational art: Her pure color paintings invite
a psychological interpretation, while her framed paintings tantalize
our visual skills with false and real perspectives. She captures
us in the dialectic of color and geometry, the source of both the
power and the tension of her work.
(Auszug aus dem Essay von Alfred MacAdam, Illusion and Absence
, erschienen im Katalog zur Ausstellung)
Thomas Wagner liefert in seiner Kritik über die Szeemann´sche
Duchamp-Ausstellung in Basel (im Feuilleton der FAZ) auch eine Deskription
von Malerei schlechthin:
Lakonisch stellte Duchamp 1964 in einem Interview fest: Fra
Angelico hielt sich nicht für einen Künstler, er machte
keine Kunst. Er hielt sich für einen Handwerker, der für
den lieben Gott arbeitete. Erst später hat man Kunst in seinem
Werk entdeckt. Kein Wunder, dass Duchamp in der Malerei keinen Selbstzweck,
sondern eine Brücke sah, die es erlaubt, zu etwas anderem
zu gelangen. Nicht Kunst um der Kunst willen wollte er machen. Es
war die cosa mentale, die ihn reizte, keine reine, keine retinale
Malerei, keine formale Harmonie und kein Übereinstimmen von
Gegenstand und Abbildung. Und so zielte sein auf Indifferenz gegründetes
Tun nicht auf Bilder des Ursprünglichen oder Idealen, sondern
auf eine ästhetische Lust jenseits bloßer Geschmacksurteile
(soweit Thomas Wagner).
Am 18.Mai 2002, 14 Uhr führt die Künstlerin durch ihre
Ausstellung und in Zusammenarbeit mit artmagazine (www.artmagazine.cc)
spricht Werner Rodlauer mit ihr über ihre Arbeit.
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Nancy Haynes
Ornithology. 2002.
Öl auf Leinwand.
36x44inch.
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