"Bei unseren Studenten sind von Anfang an Erfahrung
und eine hohe Sensibilität für Material vorhanden." Im
Mittelpunkt des Studiums stehe daher, "das Augenmerk auf den
Entwicklungsprozess zu lenken." (Elisabeth Holder)
Gemeinsam ist den 12 Ausstellerinnen ihre Ausbildung
im Studiengang Produktdesign der Fachhochschule Düsseldorf, eine Fachhochschule,
die bekannt ist für ihr hohes Ausbildungsniveau. Die Arbeiten
sind gekennzeichnet durch eine ganz unterschiedliche künstlerische
und individuell - prägnante Ausrichtung.
Der kritische Umgang
der Schmuckkünstlerinnnen mit den gewohnten Vorstellungen
von Schmuck, ihre Offenheit für ungewöhnliche Materialien
wie Einmachringe, Stoffe oder Reißverschlüsse, "die
wie selbstverständlich neben klassischen Werkstoffen wie Gold
und Silber eingesetzt und in ihrer Ausdruckskraft ausgelotet werden",
beweist die enorme künstlerische Bandbreite im Schaffungsprozess.
"Wer schön sein will muss leiden" – Nina
Wöhlke setzt in einem Ring aus Silber
und Gummi an die Stelle des Diamanten einen dicken Schweinekopf
und persifliert so die Gier nach Schönheit
und Glück. Barbara Pröbstl: Rauchblau
- rosé -
weiss – die Grundfarben ihrer Kissen erinnern an vergangene
Tage. In der Kombination mit Kunstperlen und einer Glasperle fügen
sie sich zu einem innovativen Kissen-Collier.
Claudia Hoppe´s Kombiarmreifen
aus Silber, Gold oder farbigem Kunststoff ermöglichen
der Trägerin zahlreiche Tragekombinationen. Im Spiel mit Grösse,
Anzahl und Farbe findet sie ihr persönliches Schmuckstück,
je nach Laune und Anlass! Dass das Thema "Narzissmus" nichts
an Aktualität verloren hat beweist Sabine Lang im
Bereich der Schmuckkunst. Ihre Spiegelschale ist mit einem Durchmesser
von 55 cm unübersehbar, spannend und originell in der Ausführung.
Die 3 im Ausstellungstitel bezieht sich auf die
Lehrenden dieses Studiengangs, Elisabeth
Holder, Herman Hermsen und Herbert Schulze.
Dynamik und die Förderung ihrer StudentInnen in Hinblick auf
deren Weiterentwicklung liegt allen 3en am Herzen. In ihrer Schmuckkunst,
ihren Lehrgebieten und ihrer Lehrauffassung unterscheiden sie sich
aber deutlich.
"Ein Versteck- und Verschiebespiel mit
vordergründig
fröhlichen
Farben auf der tragenden Fläche des Goldes im Hintergrund",
so bezeichnet Elisabeth Holder ihre Brosche "Vordergründig". "Im
Zusammenspiel mit den darauf und gegeneinander verschiebbaren Farbflächen
zeigt sich das goldene Quadrat nie ganz und, je nach Laune der
Trägerin, in immer anderen Teilflächen".
Herman
Hermsen´s langjährige Auseinandersetzung mit
Gestaltung, Form, Statik und Technik führt zu der seiner Schmuckkunst
innewohnenden Präzision. Durch die Kombination von Weißgold,
Gelbgold, Silber mit Edelsteinen erhalten seine Ringe eine Harmonie
und Farbigkeit, ohne aufdringlich zu sein.
Herbert Schulze präsentiert
Schalen, die insbesondere durch ihren Purismus und ihre Einfachheit
beeindrucken. Exzentrisch und aus Silber gefertigt vermitteln sie
dem Betrachter ein Gefühl von Ruhe und Ausgeglichenheit.
Eine Ausstellung, die durch die unterschiedlichen Persönlichkeiten
und deren Auffassungen beeindruckt und sich wie die 12 + 3 eine
Harmonie, einen Gleichklang bewahrt.
Teilnehmende Künstlerinnen: Tina
Echterhölter, Gisa Elmer,
Melanie Halbauer, Nicole Hanselle, Claudia Hoppe, Karen Kathmann,
Sabine Lang, Julia Müllers, Barbara Pröbstl, Eilean Somnitz,
Sabine Spangemacher und Nina Wöhlke.
Professoren: Elisabeth
Holder, Herman Hermsen u. Herbert Schulze |