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Markus Prachensky

ROT AUF SCHWARZ
ROT AUF WEISS

Galerie Ulysses
 24.03. - 16.05.2020

 
 

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Markus Prachensky im Atelier © Archiv Prachensky

„Ich wusste, das ist die Farbe, in der ich mich ausdrücken kann. Die Farbe meines Lebens. Ja, das ist es: Schon sehr früh hatte ich die Vorstellung, Rot sei die Farbe meines Lebens.“
Markus Prachensky

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Markus Prachensky, Rouge sur Blanc - Sebastianplatz, 1959, Lack auf Leinwand, 150 x 140 cm
Foto: © Archiv Brigitte Prachensky

MARKUS PRACHENSKY, geboren 1932 in Innsbruck als Sohn eines Architekten und Künstlers, ist eine der führenden Persönlichkeiten der österreichsichen Nachkriegs-Avantgarde; er wird in einem Atemzug mit Jackson Pollock, Franz Kline, auch Mark Rothko genannt. Er studierte in Wien Architektur und Malerei; seine abstrakte Formsprache ist immer auch von architektonischem Denken und Sehen beeinflusst. 

Prachenskys Vokabular: Farbe und Form. Anfangs geometrisch und von Mondrian beeinflußt; später, ab 1956 entwickelte er seine abstrakt-expressive Bildsprache. Entsprechend der formalen Expression setzte er jahrelang nur ein vehementes, zur Auseinandersetzung zwingendes Rot, ehe  zum Rot auch Schwarz, Grün  und Gelb auf die Leinwand kam. Südliche Landschaften, die Farben und Formen Italiens, Felder in Sardinien, megalithische Dolmen, Tempel in Ägypten, Felsschichtungen, Insellandschaften inspirieren ihn zu seiner präzisen malerischen Arbeit, die  bestimmt ist durch die  Reihenfolge der Farben im zeitlichen Ablauf, die breiten, kraftvollen Pinselschwünge, die dynamische Gestik. Seine Zeichen und Gebilde sind keine „Abbildungen“ der Wirklichkeit, wenngleich er sie nach den Orten der Entstehung oder der Erinnerung benennt: Cinque Terre, SPQR, Senatus Consultum.

Auszug aus einem Text von Andrea Schurian

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Markus Prachensky, Rouge sur Noir - Gainfarn III, 1958, Lack auf Leinwand, 84.8 x 130 cm
Foto: © Archiv Brigitte Prachensky

MANIFEST DER MALEREI

Da wir uns heute in der Zeit der sich rapide entwickelnden Technik, der Erforschung des Weltraums und ähnlicher Inventionen befinden, glaubt ein Teil der Künstler, in ihrer Kunst diese Tendenzen und Ent­wicklungen primär sichtbar machen zu müssen. So entstehen in den letzten Jahren ganze Reihen von „Kunstwerken“, die wiewohl von biederen, der Avantgarde aufgeschlossenen Galerien exponiert, doch eher in technische Laboratorien, in die Werkstätte des industrial designers oder auf die Zeichentische verbockter Bauhausepigonen gehören.

Die maximale persönliche Beteiligung am Entstehen eines Kunstwer­kes ist nach wie vor unerlässlicher Bestandteil der Kreation. Zwischen technischer Invention und künstlerischer Kreation zu unterscheiden, sollte Künstler, Kunsthändler und Sammler gleichermassen interessie­ren. Nicht Anonymität des Künstlers, nicht Kollektiv der Idee, nicht intellektuelle Berechnung oder para-technische Erfindung, nicht ein antiseptischer Abzug sind gefordert, sondern wirkliche Malerei mit allen Höhen und Tiefen des Lebens und der Spiritualität -  enfin „retournons à la peinture“.

Markus Prachensky, 1961