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Siegfried Anzinger

Heiße Malerei

  GALERIE THOMAN
 23.01. - 10.03.2011

Vernissage: am Samstag, dem 22. Jänner 2011 um 12:00 Uhr



Siegfried Anzingers Werk ist eine Herausforderung. An immer wiederkehrenden Motiven hinterfragt Anzinger die tradierten Möglichkeiten von Malerei und erprobt Neues. Mit den aktuellen Arbeiten wie sie derzeit auch noch bis 13.03.2011 im Lentos Linz ausgestellt sind, hat er sein klassisches Motivrepertoire - Paradies und Eros, Madonna mit Kind, Pieta, Heilige Familie oder Anna selbdritt, Tiere, Selbstbildnis, Wagen – um den Themenkreis Wilder Westen erweitert und so tummeln sich nun auch gesattelte Pferde, Cowboys, Siedlerwägen und Indianer in den vielfältigen Landschaften. Was hier wie scharfsinnig humorvolle Comics daherkommt sind meisterhaft komponierte Gemälde. Anzinger verwebt im Wissen um die malerischen Techniken der Kunstgeschichte alle Elemente, von der Eigenwertigkeit der Farbe als monochrome Fläche bis zur Umrisslinie, die nur vordergründig Begrenzung der Figur ist, vielfältig untereinander. In seinen aktuellen Werken treibt der Künstler die Malerei vielfach an eine Grenze, an der die gattungskonstituierenden Konturen derselben mit denen der Zeichnung verschwimmen. (...) Zeichnerische Elemente und Farbe können sich einerseits ergänzen, andererseits stellen sie die jeweils spezifischen Qualitäten der jeweils anderen Gattung in Frage. Entscheidend ist für den Künstler, alle Bestandteile in ein prekäres Gleichgewicht zu überführen. Der Arbeitsprozess an jedem einzelnen Bild stellt aufgrund dessen ein Wagnis dar. Das Wissen darum, scheitern zu können, ist für Anzinger wesentliches Movens der Arbeit.(…) Dieses Strukturprinzip, in dem die Bildmittel und -elemente über die Fläche der Leinwand hinweg wie in einer Art formalem Resonanzraum aufeinander Bezug nehmen, trägt wesentlich dazu bei, dass die offene, von ihrem Charakter her skizzenhafte Struktur des Werks in einen Zusammenhang überführt wird, der das Ganze als weit mehr denn nur einen flüchtig hingeworfenen Bildgedanken ausweist.

Guido Reuter Siegfried Anzinger Malerei, Zeichnung und Plastik:
Betrachtungen der neueren Werke Siegfried Anzingers In: Stella Rollig (Hrsg.) Siegfried Anzinger, Köln
2010 Siegfried Anzinger * 1953 in Weyer an der Enns (A), lebt und arbeitet seit 1982 in Köln.
Seit 1997 Professur an der Kunstakademie in Düsseldorf. Seit 2008 Mitglied des österreichischen
Kunstsenats. Ausgezeichnet mit dem Oskar Kokoschka Preis 1985, Preis der Stadt Wien 1990,
Großer Österreichischer Staatspreis 2003, Landeskulturpreis für Bildende Kunst Oberösterreich
2006. Seit 1982 internationale Beteiligungen und Einzelausstellungen: u.a. 1982 Dokumenta 7,
1984 Kunstmuseum Basel, 1986 Kunsthalle Hamburg und Kunstmuseum Bonn, 1988 „Zeitgeist“
in Berlin und Biennale di Venezia Österreichischer Pavillon, 1996 Kunst-Station St. Peter, Köln,
1998 Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien, 2000 Rupertinum Salzburg und
Kunsthalle Bielefeld, 2002 Sammlung Essl, 2004 Albertina Wien, 2005 Gemeentemuseum Den
Haag, 2006 Kunstmuseum Mülheim an der Ruhr, 2010 Lentos Kunstmuseum Linz. Wir stellen
Siegfried Anzinger seit 1980 regelmäßig aus und haben 4 Bücher und Kataloge zu seinen
Skulpturen, Werken auf Papier und Malereien publiziert.