Kienzers Plastiken kippen konventionelle Wahrnehmungsmechanismen und revolutionieren das visuelle und kognitive System des Betrachters. In diesem Sinn ist Kienzers künstlerische Strategie die der Konspiration. Er erkundet das allen Dingen inhärente Potenzial ästhetischer Transformation und inhaltlicher Bedeutungsverschiebung. Er setzt seine Kunst komplexen räumlichen und gesellschaftlichen Referenzsystemen entgegen und unterwandert die repräsentativen Eigenschaften und innersten Strukturen der von ihm vorgefundenen Materialien und Räume, um sie subtil und subversiv wieder für seine Zwecke in Stellung zu bringen. Dabei entstehen Interventionen, die verstören - und zwar verstören sie die konditionierten, ewig gleichen assoziativen Ketten, die einem permanent den richtigen Gebrauch der Dinge und die Normiertheit der Werte signalisieren und suggerieren. Das Delirium repräsentativer Mechanismen in Michael Kienzers Arbeit fesselt umgehend die unbewusste Aufmerksamkeit des Betrachters. Um aber dem Kern seiner Kunst näher zu kommen, sind weitere Beobachtung sowie mentale und physische Beweglichkeit gefordert.
1962 |
in Steyr/A geboren, lebt und arbeitet in Wien |
1977-79 |
Kunstgewerbeschule Graz, Bildhauerei bei Prof. Josef Pillhofer |
1979-82 |
Aufenthalt in Berlin, Mitarbeit im Kunst- und Kulturzentrum Kreuzberg |
1987-89 |
Bühnenbilder im Westfälischen Landestheater Castrop für
Die schmutzigen Hände, Jean-Paul Sartre
Kabale und Liebe, Friedrich Schiller
Transit, Anna Seghers
Reigen, Arthur Schnitzler
Don Juan oder die Liebe zur Geometrie, Max Frisch |
1992 |
Österreichisches Staatsstipendium |
2004/05 |
Lehrauftrag an der Universität für angewandte Kunst, Wien |
2005/06 |
Gastprofessur an der Universität für angewandte Kunst, Wien |
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