John M Armleder stellt erstmals in der Galerie Elisabeth & Klaus Thoman aus. Der Schweizer Künstler
(*1948 Genf, lebt in Genf und New York, seit 1994 Professor an der Hochschule für Bildende Kunst
Braunschweig) zählt zu den wichtigsten und einflussreichsten Konzeptkünstlern der Gegenwart. Sein
unverwechselbares, vielschichtiges Oeuvre aus Skulpturen, Malereien, Zeichnungen, Happenings,
Installationen und Videoarbeiten ist seit je gekennzeichnet von ständiger Auseinandersetzung mit der
modernen Kunstgeschichte und der Hinterfragung des Kunstbegriffs. Zahlreiche internationale
Ausstellungen u.a. 1986 Biennale Venedig, 2000 Museum of Modern Art New York, in Österreich 1993
Secession Wien und 2001 Kunstraum Innsbruck.
Ursprünglich aus der Fluxus-Bewegung der 1960er Jahre kommend, prägte Armleder in den Folgejahren
die Kunstströmung der New Geometry, einer Form der Wiederentdeckung der Abstraktion. Besondere
internationale Bekanntheit erlangte der Künstler ab 1979 durch seine - zwischen Gebrauchsgegenstand
und Kunst angesiedelten - Furniture Sculptures: Er kombiniert Möbel, Lampen oder Musikinstrumente mit
abstrakter, monochromer oder geometrischer Malerei und thematisiert damit die Kunstwürdigkeit von
Alltagsobjekten. In den achtziger Jahren begann Armleder Wall Paintings zu malen, Wandbilder mit
streng geometrischen Abstraktionen und dekorativen Elementen auf monochromem Hintergrund, in
denen er die Grenzen von Design und freier Kunst untersuchte. Das Ergebnis seiner
Auseinandersetzung mit den gestisch-expressiven Schüttbildern des amerikanischen Künstlers Larry
Poons (1912-1962) sind Mitte der 1980er Jahre seine Pour Paintings: Verschiedene Farben und Lacke
werden von oben auf die angelehnte Leinwand gegossen, laufen vertikal über den Träger und überlagern
sich in mehreren Schichten. Glitzerstaub verleiht den Malereien einen zarten Schimmer. Ähnlich werden
auch die aktuellen Puddle Paintings von einer Mischung aus Zufall und Kontrolle geprägt: verschiedenste
Substanzen (Lacke, Farben, Lösungsmittel, Dekorationsartikel u.a.) werden auf die am Boden liegende
Leinwand gekippt und vermischt. Nach dem Aufstellen der Bilder rinnen die noch nicht festen Stoffe
langsam nach unten.
Armleder hinterfragt die etablierten kulturellen Referenzen und konterkariert den zeitimmanenten Trend
zur Ästhetisierung des Alltags. Vor dem Hintergrund genauer kunsthistorischer Kenntnisse überführt er
Malerei, Objet trouvé, Skulptur und Design mit Ironie und Humor in surreale, multimediale
Zusammenhänge. Ein spannendes Spiel mit Assoziationen und Kunstgeschichte, das Armleders Nähe
zur Ästhetik von Dada und Fluxus bis heute nicht verleugnet.
Die Ausstellung sunny-side up, over easy and soft boild zeigt eine serielle Installation von Armleders aktuellen
Pour und Puddle Paintings , neue Furniture Sculptures aus der Gruppe der Arbeiten mit Möbeln des
Designers Häberli und Frankenstein mit Eddie Van Halens Original Fender Gitarre(!), eine
Rauminstallation mit dem Spiegel- Wall Paper Blush, eine große Furniture Sculpture aus zwei Bildern und
drei identischen Jean Prouvé Wandscheibtischen von 1936, ein dreidimensionales Bild aus verspiegelten
Halbkugeln u.a.
News
Nächste Ausstellung in der Galerie April/Mai 2009 Julia Bornefeld. Gemeinsam mit Künstlern wie
Olafur Eliason, Subodh Gupta , Damian Ortega, Monika Sosnowska und Andrea Zittel ist Bornefeld
vom italienischen Stahlkonzern Marcegaglia eingeladen Skulpturen für die Ausstellung steellife , die Teil
der Triennale Mailand 2009 ist, zu produzieren. 14.03.-05.04.2009 hat die Künstlerin eine Beteiligung in
der Ausstellung ModernMermaidSyndrom, Den Frie Udstellig, Koppenhagen.
Der Kunstverein Augsburg eröffnet am Sonntag 25. Jänner um 11 Uhr im Holbeinhaus die große
Ausstellung Thomas Feuerstein Daimon 25.01.-08.03.2009.
Leiko Ikemura erhält den August-Macke-Preis. Verleihung am 24. Jänner in Meschede.
Ab 17. Jänner stellt Michael Kienzer solo bei Galerie Cora Hölzl, Düsseldorf aus und ab 29. Jänner
solo bei Galerie Steinle Contemporary, München.
Unsere nächste Messebeteiligung 11.02.-16.02.2009 ARCO Madrid, im April und Mai folgen dann
Residenz Salzburg, Art Cologne, artbrussels, Viennafaire und Art Austria. |
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