Günther Förg
(*1952 in Füssen/D, seit 1999 Professor an der Akademie der
Bildenden Künste, München) verbindet material- und medienübergreifend
Fotografie, Malerei und Skulptur zu komplexen Installationen. Neben
großformatigen Fotoserien und Wandmalereien, die sich aus
monochromen Farbflächen oder Streifenmustern zusammensetzen,
beschäftigt sich Günther Förg seit Mitte der 80er
Jahre mit Bronzereliefs und Bronzeskulpturen, Gemälden auf
Blei und Graphik. In seinen Bleibildern findet das Bedürfnis,
Gegensätze in neuen Formen der Einheit und Totalität
aufeinander zu beziehen, eine Befriedigung: Form und Farbe werden
ausgeglichen. In der Graphik kombiniert der Künstler die Besonderheiten
unterschiedlicher Techniken, arbeitet oft mit nur wenigen Strichen
und flüchtigen Linien. Hier, wie in anderen Arbeiten, lässt
sich ein charakteristischer Denk- und Arbeitsprozess, in dem Förg
nach grundsätzlich neuen Positionen von Form, Farbe und Ausdruck
sucht, erkennen. Seit etwa 1992 entstehen im Werk von Günther
Förg die als Gitterbilder bekannten Gemälde und Arbeiten
auf Papier, die die wesentlichen Komponenten der Malerei in konzentriertester
Form zusammenführen. In Förgs aktuellsten - pointilistisch
anmutenden - Malereien verdichten sich fleckhaft aufgetragene Pinselstriche
im wechselnden Rhythmus zu Farbhäufungen, ohne den Malgrund
zu verschließen.
Förg ist seit den 80er Jahren international vertreten, war Teilnehmer
der documenta IX 1992 und hatte Ausstellungen in zahlreichen Museen
in Europa und Amerika, wie Stedelijk Museum Amsterdam, Gemeentemuseum
Den Haag, Renaissance Society Chicago, San Francisco Museum of Modern
Art, Milwaukee Art Museum, Castello di Rivoli, Landesmuseum Joanneum
Graz, Secession und Wittgensteinhaus Wien, Musée d’Art
Moderne de la Ville de Paris, Lenbachhaus und Staatsgalerie München,
Museum van Hedendaagse Kunst Gent, Fundacao de Serralves Porto, Reina
Sofia Madrid, Arken Museum Dänemark u.a. |