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Herbert Brandl

"Bilder 1983 - 2003"

  GALERIE THOMAN
 22.11.03 - 20.01.04

Vernissage: am Samstag, dem 22. November 2003, um 10:30 Uhr
Herbert Brandl ist anwesend.


Am Samstag, 22. November 2003 um 10.30 Uhr eröffnen wir in Anwesenheit des Künstlers die Ausstellung HERBERT BRANDL Bilder 1983 - 2003, in der neben ganz aktuellen Arbeiten auch ausgewählte Werke aus den vergangenen 20 Jahren, sowie einige Objekte, die in Zusammenarbeit mit Franz West entstanden sind, gezeigt werden.

Viele internationale Kunstorte haben dem Werk Herbert Brandls bereits Referenz erwiesen. So die documenta IX in Kassel, wo seine Bilder ausgestellt waren, die vergleichende Betrachtung mit der Malerei Gerhard Richters nahelegend. Wichtige Einzelausstellungen Brandls in den letzten Jahren waren zu sehen in der Kunsthalle Basel, der Wiener Sezession, dem Museum Haus Esters, Krefeld, dem Museum Hedendaagse Kunst, Gent, der Kunsthalle Bern, im Künstlerhaus und der Neuen Galerie Graz, im Kunstraum Innsbruck und in der Galerie der Stadt Schwaz u.a.

Herbert Brandls Tafelbilder erinnern an optische Eindrücke eines Wanderers von verfärbten Himmeln im Abendrot, stürmische Meeresszenarien, barocke Wolkentürme, infernales Wetterleuchten, das Schimmern einer Wasseroberfläche, an Bergpanoramen oder das Atmosphärische von Nebelschwaden.

Der naturalistische Trug von Brandls Leinwänden wird jedoch sogleich gebrochen - gebrochen durch die Malerei selbst, ihrer Behauptung gegenüber dem abzubildenden Gegenstand Natur. Bewusst fehlen in all den Arbeiten Horizonte. Das Bild gewinnt mit seinem Farbfeldcharakter eine gesteigerte Autonomie. Wo Tiefenwirkung aufkommt, setzt Brandl einen spröden Pinselstrich entgegen, übertüncht den Schein des Sonnenlichts oder das Atmosphärische der Nebelschwaden. Farbe rinnt die Leinwand herunter und verdeutlicht sogleich die faktische Flachheit des Mediums Malerei. Der Maler lässt bewusst Farbspritzer als Indiz für den Arbeitsprozess stehen. Das routinierte durchkomponierte Meisterwerk ist nicht primär seine Absicht. Anderseits lässt sich eine wunderbare Subtilität im par excellence Malerischen erkennen. Farbe ist dann nicht gleich Farbe sondern transformierte Materie, die Tiefe, Dichte, Atmosphäre erzeugt, unmittelbar gesetzt, ohne allzu geplantes Führen des Malerwerkzeugs. Brandls Haltung zur Malerei ist eine dezidiert offene, die ein großes Spektrum in diesem Medium zulässt. Er engt sich nicht ein mit konzeptuellen Strategien oder eingeprobten, aus dem Ärmel geschüttelten Meisterstücken, die bald durch das Routinierte der Stagnation erliegen. Jede unbehandelte Leinwand ist eine neue Herausforderung - ungewiss, aber mit der Geschichte der Malerei im Rücken.
Auf dem schmalen Grat zwischen Landschaftsmalerei und Abstraktion bewegt er sich mit spielerischer Leichtigkeit.

Im Rahmen der Ausstellung entsteht ein Katalogbuch mit Texten von Peter Pakesch und Martin Prinzhorn, umfassender Bio- und Bibliographie.