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Markus Prachensky

California Revisted

  GALERIE THOMAN
 01. 07. - 10. 08. 2002

 

Vernissage: am Montag, den 01. Juli 2002 um 19.00 Uhr


Der führenden Persönlichkeit der österreichischen Avantgarde der 50er und 60er Jahre gilt unsere derzeitige Ausstellung: Markus Prachensky wird mit einer repräsentativen Auswahl von zwanzig mittel- und großformatigen Bildern, sowie Arbeiten auf Papier aus der Werkgruppe der California revisited, die nach seiner USA-Reise im letzten Jahr (mit der Musik von Miles Davis) entstanden sind, gezeigt.

Markus Prachensky - am 21. März 1932 in Innsbruck geboren - studierte in Wien Architektur und Malerei und gründete 1956 gemeinsam mit den Malern Hollegha, Mikl und Rainer die Gruppe "Galerie nächst St. Stephan" - angeregt durch den engagierten Mentor und Förderer der künstlerischen Avantgarde in Wien, Monsignore Otto Mauer. Nach einer von Mondrian beeinflussten geometrischen Frühphase entwickelte Prachensky ab 1956 seine abstrakt-expressive Bildsprache. Von dynamisch gesetzten, den Pinselduktus deutlich belassenden Farbbalken ausgehend, fand er zu immer freieren, kalligraphisch bestimmten Formationen. Entsprechend der formalen Expression setzte er jahrelang nur ein vehementes, zur Auseinandersetzung zwingendes Rot. "Rot ist ein Farbe des pulsenden Lebens, der feurigen Bewegtheit, ein Anzeichen des schäumenden Flusses von inneren Ereignissen, eine explosive Farbe, die Gefahr aus der Rasanz der Lebensvorgänge signalisiert", wie es Monsignore Otto Mauer treffend beschreibt. Während seines Paris-Aufenthaltes 1957 lernte er Künstler wie Soulages und Mathieu kennen, entwickelte aber dessen ungeachtet seine eigene künstlerische Identität weiter. Seit jeher hat Markus Prachensky in Zyklen gearbeitet, Landschafts- und Ortsnamen als Bildtitel suggerieren malerische Inspiration: Rot auf schwarz, Rot auf weiß - die ersten dieser Bilder mit roter Malerei sind Mitte der 50er Jahre entstanden und haben österreichische und internationale Kunstgeschichte geschrieben. Bis in die Mitte der siebziger Jahre war Prachenskys Malerei auf Rottöne konzentriert, bevor Eindrücke aus Süditalien beispielsweise in der Serie Puglia Marina zum Rot auch Schwarz und Gelb auf die rohe Leinwand brachten. Südliche Landschaften, die Farben und Formen Italiens, Felder in Sardinien, megalithische Dolmen, Tempel in Ägypten, Felsschichtungen, Insellandschaften etc. wurden während der achtziger und neunziger Jahre Kern seiner mehrfarbigen Zyklen.

Arbeitsaufenthalte in Paris, Berlin, Stuttgart, Los Angeles, Italien, Ägypten, Asien u.a. sowie zahlreiche Einzel- und Gruppenausstellungen im In- und Ausland brachten Prachensky - dem wichtigsten Vertreter des abstrakten Expressionismus und Informel in Österreich - internationalen Ruhm und Anerkennung. Aus Anlass des siebzigsten Geburtstages in diesem Jahr wird Prachensky's Kunstschaffen durch zahlreiche Ausstellungen gewürdigt: Zu Jahresbeginn zeigte Kurt Prantl in der Galerie am Lindenplatz in Vaduz im Fürstenstein Liechtenstein neuere Arbeiten. Die Österreichische Galerie im Oberen Belvedere widmete Prachensky vergangenen April bis Juni eine umfassende Retrospektive, die 2003 in den Städtischen Kunstsammlungen Chemnitz gezeigt wird. Die RLB-Kunstbrücke, Adamgasse 1-7, Innsbruck dokumentiert vom 1. Juli bis 20. September 2002 mit der Retrospektive Markus Prachensky. Werke 1953-2001 ein einzigartiges Oeuvre über eine Zeitspanne von beinahe fünf Jahrzehnten. Der Schwerpunkt liegt auf den Werkszyklen Konstruktionen aus den frühen 50er Jahren, selten gezeigten Arbeiten aus der Los-Angeles-Serie (60er Jahre), Etruria (80er Jahre) und Hongkong Ramble (2000).