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Helmut Federle

"A Nordic View"

  GALERIE nächst ST STEPHAN
 13.11.2004 - 22.01.2005

 

Vernissage: am Freitag, dem 12. November 2004, um 19:00 Uhr


Erik Steffensen
Helmut Federle - A Nordic View
Im Lauf der letzten zwanzig Jahre haben Museen und etablierte Kunstbetriebe das künstlerische Schaffen des Malers Helmut Federle in der ganzen Welt präsentiert. So konnte sich ein interessiertes Publikum mit einem herausragenden Werk auseinandersetzen, das in jeder Beziehung den inneren Qualitäten der Malerei als einer existentiellen Herausforderung verpflichtet ist. In Galerien werden Arbeiten von Helmut Federle jedoch selten gezeigt, und auch in der turbulenten Welt des Kunstmarkts tritt er kaum in Erscheinung. Trotz alledem genießt er einen besonderen Ruf, der zur Gänze auf seinem Glauben an den Wert des künstlerischen Ausdrucks und auf der Aussagekraft seines Werkes beruht. Solch bedingungslose Hingabe und klare Haltung erinnern in vielerlei Hinsicht an die romantische Tradition des Nordens, die sich im weiteren Sinn und auf sehr eigenständige Weise mit den Themen Religion, Existenz, Sehnsucht, Natur und ruhelose Wanderschaft beschäftigt, ohne dabei die menschlichen Emotionen und Leidenschaften auszublenden.

Helmut Federle - A Nordic View
bietet den Besuchern und Besucherinnen einen Einblick in die so geheimnis- wie humorvolle, weitverzweigte Höhlenlandschaft des Nordens, in der – ganz im Sinne des Philosophen Ludwig Wittgenstein, der selbst eine gewisse Zeit in der Abgeschiedenheit und Wildnis der norwegischen Fjorde lebte - Weiß genauso gut Schwarz sein kann. In diesem Kontext werden dem Schaffen Helmut Federles nicht nur Arbeiten zeitgenössischer nordischer Künstler gegenübergestellt, sondern auch Arbeiten von Männern präsentiert, die ebenfalls in dieser Tradition stehen, mögen sie nun versucht haben, ihr zu entfliehen - wie etwa die modernen Meister Paul Gauguin, Asger Jorn, Olle Bærtling und Alfred Jensen -, oder wie der Maler Vilhelm Hammershøi das entgegengesetzte Extrem verkörpert und ihre Heimat (fast) nie verlassen haben. Musik ihre Heimat (fast) nie verlassen haben. Musik von Johnny Cash, dem “Man in Black”, ein Kurzfilm von W.C. Fields, dem “Great Man”, und ein skulpturales Sitzmöbel von Gunnar Aagaard Andersen ermöglichen eine neue Sicht des Werkes von Helmut Federle, indem sie jene wohlbekannten Gräben überbrücken, die sich unvermutet zwischen den Kulturen auftun. Die zeitgenössischen Künstler Per Kirkeby, Per Bak Jensen, Håkan Rehnberg und Tal R wiederum verweisen mit den Mitteln der Skulptur, Fotografie und Malerei auf wichtige, existentielle Thematiken, die den vier Räumen der Ausstellung auch ihre Namen geben: “God and Symmetry”, “Colour and Travelling”, “Nature and Animals” und “The American Room”.

Skulptur, Musik, Film, Arbeiten auf Papier und Gemälde von folgenden Künstlern:
PAUL GAUGUIN 1848-1903
VILHELM HAMMERSHØI 1864-1916
W.C. FIELDS 1879-1946
ALFRED JENSEN 1903-1981
OLLE BÆRTLING 1911-1981
ASGER JORN 1914-1973
GUNNAR AAGAARD ANDERSEN 1919-1982
JOHNNY CASH 1932-2003
PER KIRKEBY 1938
PER BAK JENSEN 1949
HÅKAN REHNBERG 1953
TAL R 1967

Helmut Federle - A Nordic View
zeigt neben neuen Gemälden und Fotografien von Helmut Federle auch Zeichnungen und ältere Bilder, die noch nie zuvor ausgestellt wurden, darunter “Untitled” (Elvis) und “Two Heart Flames”, entstanden 1980 in New York City.

Es erscheint ein Katalog.

Erik Steffensen, geboren 1961 in Valby, Dänemark, ist Schriftsteller und Fotograf, Professor an der Königlich Dänischen Kunstakademie, Kopenhagen.

Helmut Federle, geboren 1944 in Solothurn, lebt in Wien und Düsseldorf. Professor an der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf Ausstellungen (Auswahl, seit 1991): 1991 Wiener Secession, Wien; 1992 Kunsthalle Zürich; Moderna Museet Stockholm; 1993 Museum Fridericianum, Kassel; Museum Folkwang, Essen; 1995 Galerie nationale du Jeu de Paume, Paris; Kunstmuseum Bonn; 1997 Biennale Venedig; 1998 Aargauer Kunsthaus Aarau; Staatliche Kunsthalle Karlsruhe; IVAM Centre Julio González, Valencia; 1999 Kunsthaus Bregenz; 2002 Musée des Beaux-Arts de Nantes; 2004 Nietzsche-Haus, Sils-Maria. (Übersetzung: Friederike Kulcsar)