Yasuki Hiramatsu ist einer der großen Pioniere und Avantgardisten
der japanischen Schmuckkunst. Zusammen mit seinem Sohn Kozo wird
der emeritierte Professor aus Tokio in der Wiener Galerie Slavik,
www.galerie-slavik.com,
eine prächtige Ausstellung bestücken. "Es ist mir
wichtig, daß meine Arbeiten etwas für unser Leben bedeuten."
sagt Yasuki Hiramatsu, dem es auch um formale Kraft und Grazie
sowie um das volle Ausschöpfen der Materialeigenschaften
seiner Schmuckkreationen geht. Schönheit ist ebenfalls ein
Thema, das aus der ästhetischen Tradition Japans heraus verständlich
wird. "Die Metalle, die ich verwende, sind wie Lebewesen-
wenn ich an einem Stück arbeite, spiele ich, hadere ich,
kämpfe ich mit ihnen und stachle sie an." Die Resultate
dieser energischen Auseinandersetzung sind schlichte, elegante
Formen und sensibel behandelte Oberflächen. Schmuck aus der
Hand des Meisters Yasuki Hiramatsu spiegelt die stille Zurückhaltung
und ideelle Intensität seiner Lebensauffassung. Die Herstellung
eines Schmuckstückes kann zwei Jahre dauern, oder einen Tag-
beides mit höchster Konzentration. Gold ist das Material,
mit dem der 1926 in Osaka geborene Künstler vornehmlich arbeitet.
Gold, dünn gewalzt, wird gefältelt und geknittert um
einfachsten Formen sinnliches Lichtspiel zu ermöglichen.
Feine Goldstreifen flattern von archaischen Colliers oder winden
sich zu Armreifen oder Ringen und verleihen Beweglichkeit. Das
machtvolle Material Gold wird so zu einem verspielten, leichtfüßigen
Element.
Die internationale Karriere Yasuki Hiramatsus begann nach seiner
Ausbildung an der National University of Fine Arts and Music in
Tokio, wo Prof. Hiramatsu auch von 1962 bis 1994 etliche bedeutende
Schmuckkünstler ausbildete. Als Gründungsmitglied der
Japan Jewellery Designers Association (JJDA) ist Hiramatsu seit
den frühen 1960er Jahren bestrebt, der zeitgenössischen
Schmuckkunst den Weg zu ebnen und gleichzeitig die Verknüpfung
mit Traditionen zu fördern. So ist zeitgenössischer
Schmuck auch in Japan längst nicht mehr Statussymbol sondern
Ausdruck von Individualität und künstlerischer Innovation.
Schmuckarbeiten von Yasuki Hiramatsus finden sich unter anderem
in folgenden renommierten öffentlichen Sammlungen: Royal
College of Art und Victoria and Albert Museum in London, Museum
für Kunsthandwerk in Hamburg, Schmuckmuseum in Pforzheim,
Imperial Household Ageny und The National Museum of Modern Art,
Tokio.
In der bereits vierten Generation der Metallschmiedefamilie Hiramatsu
arbeitet Kozo Hiramatsu teils alleine, teils zusammen mit seinem
Vater Yasuki, in dessen Atelier er auch ausgebildet wurde. Auch
Kozo Hiramatsu meistert die schlichte Form in edlem Metall auf
subtile und eigenständige Weise. Sein gegenwärtiges
Thema ist jedoch die schillernde Wirkung von Einzelteilen in der
Masse. Das heißt, Colliers und Broschen, aus kleinsten Elementen,
wie Röhrchen an Bambusstäbchen erinnernd- zusammengesetzt,
beinhalten eine überraschende Lebendigkeit durch geringfügige
Unregelmäßigkeiten, die in der Menge erst zum Tragen
kommen.
Alles in allem fasziniert die gesammelte Ruhe, die die Arbeiten
der japanischen Schmuckkünstler verströmen. Es ist jene
lächelnde Tiefgründigkeit, die den BetrachterIn oder
TrägerIn aus einer Welt der visuellen Überfülle
zum Wesentlichen führt.