Die Inspiration für seine Arbeiten findet Michael Becker
primär in der Architektur, deren geometrischer Formensprache
und nicht zuletzt in deren Streben nach Ästhetik. Kreis und
Quadrat als Urform, als Baustein der Natur implizieren eine Allgemeingültigkeit,
die sich modische Strömungen hinwegsetzt und absoluten Bestand
beweist.
Michael Becker entwickelt eigenständige Körper, die
aus einem starken Raumempfinden geboren werden und als Metapher
einer tieferliegenden geistigen Ordnung verstanden werden können.
Licht und Schatten als wesentliche Elemente der Architektur und
der Natur bilden auch im Werk des Künstlers eine harmonische
Einheit.
Eine Serie von Broschen, "Digital Landscapes", resultiert
aus der Auseinandersetzung mit Satellitenbildern. Zwei dünne,
strukturierte Goldplatten mit geometrischer Form werden übereinander
montiert, die obere Platte durchbrochen und mit dem typischen
Raster der Satellitenbilder versehen. Die so entstehenden Durchblicke
geben die Textur der dahinterliegenden Platte frei. Es entsteht
ein facettenreiches Lichtspiel.
Der Münchner Künstler erhielt seine Ausbildung an der
Fachhochschule Köln, in der Sparte Bildhauerei und Edelmetallgestaltung
bei Peter Skubic (1982-87). Von 1993 bis 1995 war Michael Becker
Lehrbeauftragter an der Johannes Gutenberg Universität in
Mainz. Er ist vielfacher Preisträger und in Galerien und
Museen, wie etwa dem Kunstgewerbemuseum in Berlin, dem Musées
des Arts Décoratifs in Montréal und Paris sowie
dem Cooper Hewitt National Design Museum in New York, vertreten.
In diesem Jahr wurde der Künstler mit dem Bayrischem Staatspreis
ausgezeichnet.