Drei Schmuckkünstlerinnen aus Australien bestücken
die Herbstausstellung der Galerie Slavik, www.galerie-slavik.com,
in Wien. Marian Hosking, Mascha Moje und Mari Funaki bringen eine
Auswahl von Arbeiten, die neue Impulse von einem fernen Kontinent
versprechen.
Marian Hosking ist eine der einflußreichsten Künstlerinnen
auf ihrem Gebiet. Seit dreißig Jahren arbeitet sie als Silberschmiedin
und Schmuckkünstlerin mit internationaler Reputation, gegenwärtig
unterrichtet sie Kunst und Design an der Monash University. Die
Arbeiten, vorwiegend aus ihrem Lieblingsmaterial Silber, das sie
seines sanften weißen Schimmers wegen schätzt, reflektieren
ihre Verbundenheit mit dem australischen Busch. Vor allem dessen
intensive Lichtverhältnisse, aber auch die Flora und Fauna,
die zu wiederholbaren Mustermotiven stilisiert werden, sind ihre
Inspiration. Die künstlerische Hand hinterläßt
zusätzlich ihre Spuren, wie die menschliche Existenz im Busch.
Hoskings Ausgangspunkt ist ein Stück Silberfolie mit einer
Zeichnung, danach arbeitet mit Bohrer oder Säge. Das Ergebnis
sind dreidimensionale schwarz-weiße "Bilder".
Broschen als Felder, über die der Wind Blätter streut,
oder Ketten aus Elementen seltsamer Kreaturen, aber auch "boxes",
Dosen mit geheimnisvoller Textur und Bedeutung sind Marian Hoskings
poetische und zugleich in klare formale Sprache gefaßte
Naturimpressionen.
Die Justus Brinckmann Preisträgerin von 2001, Mascha Moje,
eine gebürtige Hamburgerin, erarbeitet für jeden neuen
Werkabschnitt ein erstes, wesentliches Stück, das allen anderen
als Katalysator dient. Ihr Atelier verwandelt sich in ein Laboratorium,
ausgestattet mit alten und neuen Dingen. Zeichnungen und Ideen.
Daraus resultieren zarte Objekte, aus Formen und Gefühlen
gestaltet. Auf Wesentliches reduzierte Hohlkörper mit delikater
Zeichnung, Adern oder Perforationen. Aus Silber, transluzidem
Kunststoff oder Porzellan sind diese Objekte an Kordeln aufgehängt
und in ihrer sinnlichen und empfindsamen Erscheinung zu keinem
anderen Zweck als zum innigen Tragen auf der Haut, dem Körper,
gedacht.
Schmuck von Mascha Moje ist in zahlreichen Sammlungen zu sehen,
u.a. im Museum für Kunst und Gewerbe in Hamburg, im Grassi
Museum in Leipzig, im Kunstgewerbemuseum in Berlin, der National
Gallery of Victoria in Australien, der Art Gallery of South Australia
und der Queensland Art Gallery, ebenfalls Australien.
Mari Funaki, in Australien lebende Japanerin und Galeristin für
zeitgenössische Schmuckkunst, ist seit über zehn Jahren
selbst Schmuckkünstlerin. Sie konstruiert ihre geradezu kalligraphisch
abstrakten Objekte aus vielen Lagen hauchdünnen Metallfolien,
baut sie intensiv auf Basis einer Zeichnung auf. Im Arbeitsprozess
verfeinert sich das Kunstwerk, zunehmend im Zusammenspiel von
Raum, Kontrast, Licht und Komplexität. Naturelement mit ihrer
mystischen, skulpturalen und sensiblen Qualität sind auch
Mari Funakis Ausgangspunkt, wenn auch neuere Arbeiten die urbane
Umwelt einbeziehen. Aus durch Hitzeeinwirkung gefärbten Stahl
kreiert Funaki Gebilde mit sehr eigenständiger, fast technisch
anmutender Ästhetik. Doch scheinen ihre Broschen und Armreifen
animiert und jeden Augenblick zu Bewegung und Veränderung
fähig.
Drei hochkarätig Künstlerinnen zeigen hier ihre präzise
gearbeiteten Schmuckobjekte, mit bedachter Individualität
und selbstbewußter formaler Einfachheit.