Kontrastreich und spannend verspricht eine Ausstellung der Galerie
Slavik, www.galerie-slavik.com,
mit den Arbeiten des deutschen Künstlerpaares Christiane
Förster und Norman Weber zu werden. Gemeinsam ist beiden
ihr Studium an der Akademie der bildenden Künste in München
bei Otto Künzli und Horst Sauerbruch, basierend auf einer
soliden Ausbildung als Gold- bzw. Silberschmiede. Gemeinsam ist
beiden Schmuckkünstlern auch eine starke Inhaltlichkeit ihrer
Arbeiten, ein Hinterfragen von Konnotationen und ein Sichtbarmachen
verschiedener Facetten eines Begriffes oder eines Gefühls.
Die Resultate sind denkbar unterschiedlich und schillernd.
Norman Weber setzt sich auf vielfältigste Art mit dem Wesen
und der Bedeutung der Sache Schmuck auseinander. Humorvoll, intellektuell,
ironisch, emotional oder schrill erläutert der Künstler
Beweggründe und Effekte des Sich-schmückens. Handwerklich
und formal präzise vollführt Norman Weber in seinen
Arbeiten ein Aufdecken und Blenden, verwischt die Grenzen von
"echt" und "unecht". Dem ursprünglichen
Sinn des Schmucks, die Präsenz einer Person zu steigern,
nähert sich Norman Weber auf neue Weise. Mit durchdachter
Direktheit, könnte man sagen. Eine Gruppe von Broschen mit
dem Titel "Glanzstücke" bringt es beispielsweise
auf den Punkt: der Effekt wird zum Inhalt, unzählige synthetische
Steine glänzen, spiegeln und täuschen die Sinne. Die
konstruktiven Anhänger "Objekte" aus Edelstahl
mit farbigen Lacken erinnern dagegen an Fundstücke mit Gebrauchsspuren.
Erst durch Elemente aus Gold ergänzt werden sie zu tragbarem
Schmuck und verdeutlichen den Stellenwert der Aura des Materials.
Die neuesten Arbeiten des Künstlers, "Private Mythen",
beschäftigen sich mit dem Begriff "Heimat" als
Sehnsuchtsträger. Das ganz intime Element des Objektes Schmuck
kommt hier zum Vorschein. Alte Fotografien und Gegenstände
aus der Kindheit des Norman Webers werden zeichnerisch verarbeitet
und zu Vorlagen von Lasergravuren. Kombiniert mit alten, matt
geschliffenen Glasprägungen aus Neugablonz und deren verblichenem
Glamour erzählen die Anhänger von Fiktionen, Wünschen
und versunkenen Realitäten.
Christiane Förster, die eben zum dritten Mal Preisträgerin
des Danner-Wettbewerbes wurde, interpretiert ihre Themen mit feiner
Subtilität. Ihre Email-Arbeiten kreisen um den Begriff der
Vergänglichkeit. Leise Melancholie umgibt Objekte, die an
Früchte oder Meeresfrüchte erinnern. Eine traditionelle
Technik, Email, wird unkonventionell auf ein Netzwerk von Silberdraht
geschmolzen und verändert im Prozeß Form und Oberfläche
auf überraschende Art. So balancieren sie etwa an Halsreifen
und faszinieren durch ihre Zartheit. Letzteres gilt auch für
Christiane Förster Broschen, eine Hommage an die Kunst der
Klöppelspitze, seit Jahrhunderten von emsigen Händen
anonymer Frauen hergestellt. Es gibt jedoch keine strenge Musterreihe,
die an Spitzen denken läßt, vielmehr ein filigranes
Gespinst aus miteinander verschweißten Schlingen haarfeinen
Silberdrahtes, zu Kokons mit eingearbeiteten leuchtenden Steinen
verbunden. Eine herausragende Stärke der Künstlerin
zeigt sich hier in gewagten und ungewöhnlichen Kombinationen
klassischer Goldschmiedetechniken zu charaktervollen, tiefgründigen
Objekten.
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Christiane Förster
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Norman Weber
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Norman Weber |
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