Regina Hadraba
geboren 1964 in Waidhofen an der Thaya
1983 – 86 Pädagogische Akademie
1990 Gründung der Gruppe VAKUUM
1992 Landesatelier im Künstlerhaus Salzburg, Anerkennungspreis Grafikwettbewerb „Pro Natura“ anlässlich Stefan Zweig
1994 Anerkennungspreis Land NÖ
1995 Römerquelle Grafikwettbewerb
1996 Innsbrucker Grafikwettbewerb, Preis des Landes NÖ 1998 2. Preis Bauholding Kunstforum
Unzählige Ausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen im In- und Ausland.
Werke Regina Hadrabas sind in zahlreichen öffentlichen und privaten Sammlungen im In- und Ausland vertreten.
Die Ausstellung mit dem Titel „Durchsicht“ gewährt einen Einblick in die Schaffensphasen der Künstlerin, wie sie auch im wunderbaren neuen Buch „Arbeiten 2000 – 2007“ , das auch von der Galerie Pehböck gefördert wurde, Thema sind.
Gezeigt werden Werke auf Papier, Leinen und erstmals die Acrylglasobjekte der Künstlerin.
Einen Zugang zu den Arbeiten von Regina Hadraba kann man durch ein spielerisches Erleben von
Kunst finden. Der Schaffenskomplex der Künstlerin erinnert an Kindheitsmotive und
Kindheitsphantasien- an Darstellungen, die von Spontaneität leben.
Kreise, Strahlen, Striche und Kurven kann der Betrachter mit bestimmten Assoziationen, wie
Sonne, Blumen Bäume oder Menschen in Beziehung setzen.
Und dies ist der Moment, der die Arbeiten von Regina Hadraba so spannend macht- das
Aufspüren von einer Zeichensprache, ihrer individuellen Ausdrucksmöglichkeit. Einer Sprache, die
den Rezipienten über die unmittelbar sinnliche Eingebung erreicht.
„Wer sind die zwei Ritter, die in den Arbeiten Hadrabas miteinander ringen? Es sind zwei
Heroinnen der Kunst: die Zeichnung und die Malerei. Klassisch, meint man, doch in den Arbeiten
der Künstlerin hat sich das Auseinandersetzen, Argumentieren, Aufpludern, gegenseitig
Vergraulenwollen beider Disziplinen zu einem schöpferischen, aus dem Kontext herausgelösten
Arbeitsprozess entwickelt. Die Gegenwart von Literatur – Hand in Hand mit einem
künstlerischen Fluss, der, von Texten gespeist anschwillt und zuletzt mit Bildern übergeht -
erlebt der Betrachter als geistige und mit positiver Energie geladene Atmosphäre, in der das
Gelesene nüchtern-sachlich und zugleich fantasievoll schwingt. Dieser geistige Raum ist der
Turnierplatz für den Disput von Malerei und Zeichnung. Beide Medien tauchen in den neuen
Werken kraftvoll auf, ohne aufeinander liegende Ebenen zu bilden. Sie sind aneinander geknotet.
Schon beim Auftragen der roten, orangen und gelben Farbe mit Schwämmen und Rollen denkt
die Künstlerin die späteren Möglichkeiten der Zeichnung mit. Der Kampf geht um die nackte
Präsenz von Farbe und Linie, die für sich auch noch beanspruchen, ihre jeweiligen Charaktere
uneingeschränkt beizubehalten. Herunter rinnende Farbtropfen, Geronnenes, samtige Fransen
der schwarzen Linen tauchen auf und wollen keine Effekte erzielen, die ihnen als solches
innewohnen.
Nachdem die Linien mittels Monotypie (schwarze Ölfarbe wird durch ein feines Stoffnetz auf die
Leinwand aufgetragen) auf der Malerei sitzen, ist die letzte Stufe im künstlerischen Prozess
erreicht: unwiederholbar und unveränderlich, einmalig und mit großer innerer Spannkraft
erscheinen die fertigen Bilder der Künstlerin – wie ein Messerschnitt Lucio Fontanas durch die
Leinwand, für den er sich mehrere Stunden in höchster Anspannung vor der Leinwand
konzentriert hat. Der Moment in Hadrabas Bildschöpfung ist erreicht, in dem beide Ritter ihre
Schilder aneinandergepresst halten und vor Erschöpfung umfallen. Dieser Schluss-Moment ist
auch ein Moment des „Richtig Stellens“ im Sinne der Künstlerin. Aus nüchterner Distanz
betrachtet wird Schönes, Zerstörendes, Mit- und Gegeneinander von Formen auf das exakt
ausgewogene Maß gebracht“.
(Mag. Sonja Traar zum Werk Regina Hadrabas) |
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