Mano Lindner
(1953–2002)
Der aus Graz stammende Bildhauer, Maler und Zeichner studierte
nach Abschluss der Kunstgewerbeschule in Graz (Bildhauerei bei
Josef
Pillhofer) und an der Akademie der Bildenden Künste Wien
(bei Joannis Avramidis).
Ab 1984 freischaffend tätig, zählt er zu den Nachwuchshoffnungen
der österreichischen Kunstszene, gewinnt Wettbewerbe, zeigt
seine Arbeiten in Einzelausstellungen (u.a. Grazer Joanneum, Alte
Schmiede).
Ende der 80er Jahre zog er sich aus dem „Kunstbetrieb“ in
die Abgeschiedenheit des nördlichen Weinviertels zurück.
In einem, von eigener Hand revitalisierten alten Bauernhaus hat Lindner
eine Reihe ganz außergewöhnlicher und beeindruckender
Arbeiten geschaffen: symbolhaft verdichtete Bilder und auf das Wesentliche
reduzierte Skulpturen von berührender Intensität und von
großer Sinnlichkeit, die von ihrem Betrachter exakt das einfordern,
was sie auch zu vermitteln bereit sind – ein ganz und gar außergewöhnlich
hohes Maß an Sensibilität. Formal immer streng und inhaltlich
einen ungeheuer spannenden Bogen an verschlüsselten Botschaften
abdeckend, gehört Linders unaufdringliche und dennoch bewegende
Schöpfungen wohl mit zu den Ausdrucksstärksten, was die österreichische
Gegenwartskunst zu bieten hat...
(auszugsweise aus „Deviant auf dem Land“, F. Falk |