Amrei Wittwer,
Abraxas Grossulariata / Stachelbeerspanner 2023, 2 x 1,4 m
Amrei Wittwer (*1980) ist Malerin, Keramikerin und promovierte Pharmazeutin. 2013 hat sie an der ZHDK Zürich das Studium der freien Kunst abgeschlossen, ihr Mentor war der Schweizer Maler Thomas Müllenbach.
Sie forschte 15 Jahre am interdisziplinären Institut der ETH Zürich als Senior Scientist über benachteiligte Gruppen, Schmerz und Risikoverhalten. Ihre Doktorarbeit an der ETH Zürich (2009) handelt vom Effekt von Emotionen auf Entscheidungsverhalten, sie ist Autorin zahlreicher wissenschaftlicher und literarischer Publikationen.
Wittwer ist seit 1995 Mitglied des Vorarlberger Autorenverbandes und seit 2023 Mitglied der Berufsvereinigung Bildender Künstler Vorarlberg.
Seit dem Rückzug von Zürich in ihren Heimatort Nüziders 2017 ist Wittwer präsent in der Vorarlberger Kunstszene vertreten, hat aber auch regelmässig Ausstellungen in der Schweiz. Aktuell sind ihre Arbeiten im Kunstmuseum Singen in Deutschland zu sehen.
Artefakte sind für Wittwer nicht nur Alltags-Gegenstände. Als kultische Objekte gehören sie zu magischen Gegenwelten. Sie können zum Wunsch des Menschen nach. Nähe, Schutz und Zuspruch beitragen, mit ihnen sollen Geliebte gewonnen, Gefahren gebannt und Wunden geheilt werden. Ihre Arbeiten wollen «verführen anstatt zu belehren» (Bjung-Chul Han).
Wittwers Arbeiten erwecken das Gefühl des Primitiven, und davon, von der Zeit gezeichnet, ausgegraben worden zu sein. Die Symbole vermitteln den Eindruck historischer Referenz. Frau und Tier als wichtiges Thema frühzeitlicher Kunst stehen im Zentrum der Ikonographie. Sie repräsentieren das Idol des beseelten Anderen, seiner Aufrufung und Besänftigung.
«Das Bestreben nach Gleichberechtigung, ähnlich wie nach verbindlichem Natur- und Tierschutz, werden heute als aggressives Vordringen in die Gesellschaft angesehen. Wir sollten anerkennen, dass wir als Menschen bedingt sind. Unserer animistischen Seele leuchtet das sofort ein.»
Amrei Wittwer,
Bild Katja Berger
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