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Roland Adlassnigg

 

 Galerie Lisi Hämmerle
 ab 20.05.2023

Vernissage 20. Mai 2023 um 19 Uhr
Artist Talk mit Mirjam Steinbock



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Die Alltagshelden auf Rädern
Roland Adlassnigg mit neuen Arbeiten in der Galerie Lisi Hämmerle
Mit der Art, wie der Künstler Apparatur und Puppen „fusioniert“, verweist er im Hinblick etwa auf den Vormarsch von Technologien wie Künstliche Intelligenz, Machine Learning oder humanoiden Robotern, nicht zuletzt auf die fortschreitende Verschmelzung von Mensch und Maschine. Es gibt ja kaum mehr Lebensbereiche, die nicht einer rigorosen Digitalisierung anheimfallen. Egal ob Staubsaugermann, Bobby-Car-Kerlchen oder Mopedtyp, Adlassniggs skulpturale Settings scheinen wie aus einem Guss und evozieren auch das Bild des Kentaur (deutsch auch Zentaur), jenes fabelhafte Mischwesen aus der griechischen Mythologie.

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Apparate machen Kunst
Wenn der Mensch quasi zur Maschine wird, kann dann umgekehrt die Maschine auch Kunst machen? Diese Überlegung führte in der Folge dazu, dass Roland Adlassnigg in seinem Transporter einen Zeichnungsapparat einrichtete. Dieser besteht aus einer blechernen Kiste, die er sich von einer Großbäckerei besorgte, sowie einem Pendel, das er mit Hilfe einer Edelstahlstange eines gewöhnlichen Grills sowie einem Messinggewicht konstruierte und der einen Stift (Copic Marker) nachzieht. Die Bewegungen des Autos werden mit dem Stift auf dem Papier, das sich am Boden der Kiste befindet, aufgezeichnet. Je stärker etwa eine Bremsung oder je schärfer eine Kurve, umso intensiver schlägt das Pendel aus und zieht entsprechende Striche aufs Papier.

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Wie auch immer, nach der Intention Adlassniggs wird die Maschine „Auto“ zum Zeichner und eine Reihe dieser „Auto-Zeichnunen“ sind ergänzend zu den „Alltagshelden auf Rädern“ ebenfalls in der Galerie Lisi Hämmerle zu bestaunen.
Textauszug Karlheinz Pichler – Kultur Zeitung Mai 2023

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