Johann Julian Taupe
Auf den ersten Blick erscheinen die Bilder Julian Taupes abstrakt,
ein raffiniertes verschachteltes Gefüge von zumeist monochromen
geometrischen Formen, an Collagen erinnernd, auch an die volkstümlichen
und vor allem am Land gebräuchlichen, aus Stoffresten hergestellten „ Fleckerlteppiche“.
Sehr bald wird man jedoch die Formen mit Bedeutung aufladen, nicht
weil wir dies generell immer und auch bei konkreten, konstruktiven
und abstrakten Werken tun, sondern weil wir entdecken, dass Taupe
ein Landschafter mit eigenen Mitteln ist. (Peter Weiermair)
Der Künstler verbindet in seiner Arbeit unterschiedliche
Gestaltungssysteme der abstrakten Malerei. Geometrisch-konstruktive
und lyrisch-gestische Ansätze werden miteinander verknüpft.
Taupe legt sich jedoch in seinen Werken nicht fest, eis changieren
zwischen den Polen. Dem Werk ist nicht mit gewohnten Kategorien
beizukommen. Immer wenn man meint, dem Maler auf die Schliche zu
kommen, verliert man die Spur sofort wieder. (Christine Grundning)
Seine Bilder sind reine Malerei, aber doch von einer Hintergründigkeit,
die sich beim längeren Betrachten einstellt. Seine Gemälde
sind nicht schwerfällig, bedeutungsschwanger oder gar deutsch
düster, sondern verbreiten eine Heiterkeit und Frische, eine
Lebenslust und einen Optimismus, die ansteckend wirken. (Helmut
Herbst)
Mariana Ionita
Geboren 1959 in Onesti in Rumänien, lebt seit 1993 in Österreich.
Kunststudium in Kunstlyzeum „Octav Bancila“ Iasi, Klasse
Malerei, Grafik, Dekorative Malerei
Studium der Philologie an der Fakultät für Literatur,
Universität
Iasi.
Mehrere Malkurse an der Weinviertler Kunstschule bei Prof. Albert
Haller.
Freischaffende Künstlerin in den Bereichen Malerei, Grafik,
Computergrafik, Buchillustration
Mitglied des Kunstvereines Mistelbach
Was kann ein Maler über sich selbst und seine Arbeit sagen?
Wie kann er diese kraftvolle, schöpferische Eruption aus seinem
Inneren erklären, die die Stifte, Pinsel, Spachteln in Bewegung
setzt, die Striche, Punkte und Farben über endlosem, weißen
Grund verteilt und vermischt und neue Welten in Bildern entstehen
lässt? Mit welchen Worten kann er über die ständige
Bewegung zwischen Realem und Imaginärem erzählen, zwischen
Außen und Innen, zwischen Sichtbarem und Unsichtbarem, zwischen
dem Selbst und dem Rest der Welt? Wie kann er die enorme Freude am
Schaffen, Geschafftem und zu Schaffendem erklären? Und den Zweifel,
die Neugier, die Angst, die Spannung, die Stille, die Demut, die
Hoffnung – wie kann der Maler all das mitteilen? Er kann nur
weiter malen und hoffen, dass all das in seinen Bildern zum Ausdruck
kommt.
Meine Bilder sprechen über Menschen, weil der Versuch, die Natur
und das Wesen der Menschen, mit all ihren Höhen und Tiefen,
mit ihren Ausdrucksmöglichkeiten und ihrem Innenleben zu kennen,
zu verstehen und zu würdigen, einer der spannendsten Aspekte
in meinem Leben und in meiner Arbeit sind. Beim Porträtieren
versuche ich den Augenblick der Stille, die zwischen dem Modell und
dem Maler schwebt, im Bild einzufangen und dem Betrachter weiter
zu geben. Der kleine Moment der Stille, als Verbindung, als geistige
und seelische Beziehung zwischen dem Porträtierten, dem Maler
und dem Betrachter, ist für mich sehr wichtig. Und wenn der
Betrachter diese Stille spürt, ein wenig nachdenklich wird und
sich ein wenig freut, dann bin ich glücklich. |
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