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Nevin Aladağ

Tuning

Galerie Krinzinger
 10.11. - 10.12.2022

Eröffnung: 9. November 2022, 19:00 Uhr

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Galerie Krinzinger freut sich über die erste Einzelausstellung von Nevin Aladağ in ihren Räumlichkeiten. Die Ausstellung Tuning vereint mehrere Werkserien der zuletzt in einer großen Einzelausstellung in der Villa Stuck in München gezeigten Installations-und Performancekünstlerin.

In den Social Fabrics verbindet die Künstlerin hochwertige handgeknüpfte Teppiche aus dem Iran, der Türkei und China mit maschinell hergestellter Massenware zu abstrakten Collagen. Die verwendeten Materialien wie Wolle, Seide und synthetische Stoffe sowie deren Verarbeitung und Herkunft stellt sie gleichwertig nebeneinander, in dem sie sich zu einem neuen Ganzen verbindet.

Das Ornament als verbindendes Element findet sich auch in den hexagonförmigen Keramikmodulen der Serie Jali, in die die Künstlerin aus dem Gedächtnis gezeichnete Muster einschreibt. Die Module funktionieren als Bausteine, die die Künstlerin zu Wandarbeiten und Installationen wie erstmals auf der Documenta 14, 2017, installiert.

Leaning Wall zeigt Abdrücke von Körperteilen in Meissner Porzellan, montiert wie die Griffe einer Kletterwand. Durch die Negativformen wird die Kletterwand zur „Anlehnwand“. Nevin Aladağ interessiert das organische und brüchige des Materials, aber auch die Passform im Sinne der Geschlechtsidentität. Eine Version von Leaning Wall ist als permanente Installation seit 2014 am Robert-Koch-Institut in Berlin zu sehen.

Die Werkserie Stiletto entstand während der Performance „Raise The Roof“ anlässlich der Venedig Biennale 2017. In der Performance ließ die Künstlerin Tänzerinnen auf Kupferblechen tanzen. Jede Arbeit trägt den Titel und die Dauer des Liedes, zu dem getanzt wurde. Ihre zu Musikskulpturen veränderten Möbeln und Resonanzkörpern wie Frame Harp und Hanger Harp sowie Resonating Space (Square Bells 90) verweisen auf Ihre „Music Rooms“ und „Resonating Spaces“ wie auf der documenta 14 in Athen und zuletzt in der Ausstellung Sound of Spaces in der Villa Stuck, 2021.

Die Installation Tusch-carneval notiert die Künstlerin einen Tusch (Fanfare) mittels Abgüssen von Kanonenkugeln aus dem 17jh. Nevin Aladağ zieht hier den Kreis von der musikalischen Neuinterpretation der Kanonenkugel zurück zum ursprünglichen Kontext, denn das Schießen der Kanonen wurde mit Fanfaren eingeleitet. Die Objekte der Serie Rehersal stehen in Zusammenhang mit den partizipativen Installationen der Serie Stage – Bühnenvorhänge aus künstlichen Haaren, gezeigt im Arter in Istanbul, 2012.

Nevin Aladağ wurde 1972 in Van in der Türkei geboren, lebt und arbeitet in Berlin,
Sie studierte an der Münchner Akademie Bildhauerei. Aladağ wurde vielfach ausgezeichnet, war 2017 mit einem ihrer "Musikzimmer" Teilnehmerin der Documenta 14 und hat im gleichen Jahr mit der Performance "Raise The Roof" an der Venedig Biennale teilgenommen. Seit 2019 ist sie Professorin für Skulptur in Bewegung an der Hochschule für Bildende Künste in Dresden. Auswahl an Ausstellungen: Barakat Contemporary, Seoul (solo) 2022, Lenbachhaus, München,2022, Villa Stuck, München (solo) 2021, Tinguely Museum, Basel, 2021, Museum, Singapore, 2021, Kunstmuseum Bonn, 2021, Arter, Istanbul (solo), 2020, Southbank Centre, HENI Project Space, Hayward Gallery, London (solo) 2020, Hamburger Bahnhof, Berlin, 2020, SFMOMA , San Francisco Museum of Modern Art, San Francisco (solo), 2019, Albertinum-Staatliche Kunstsammlung, Dresden, (solo) 2018, Salzburger Kunstverein (solo), 2018, Lentos Kunstmuseum Linz (solo), 2018, KÖR Kunst im öffentlichen Raum, Vienna (solo), 2018, Rückwand der Kunsthalle Basel, 2014 (solo)