Im linken Flügel der Räumlichkeiten
der Galerie zeigen wir in Zusammenarbeit
mit The Modern Institute, Glasgow, eine Gruppenausstellung mit Arbeiten
von
Andrew Kerr, Duncan MacQuarrie, Scott Myles, Hayley Tompkins und
Sue
Tompkins.
Die Ausstellung, kuratiert von Toby Webster, präsentiert fünf
junge
Positionen britischer Kunst. The Modern Institute wurde als Galerie
1998 mit
dem Ziel gegründet, eine Plattform für die Auseinandersetzung,
Produktion,
Diskussion und Präsentation von internationaler zeitgenössischer
Kunst zu
sein.
Andrew Kerrs (*1977) Arbeiten sind von Künstlern
wie Alex Katz beeinflusst
und reflektieren deren Werke. Kerrs Arbeiten entstehen jeweils
für bestimmte
Räume und sind Ausdruck seines künstlerischen Wollens,
die Grenzen der
Wahrnehmung seiner Arbeiten ständig zu erweitern.
Andrew Kerr entwickelt für jede Präsentation neue Werke,
bzw. nutzt den
jeweils neuen Kontext für eine Art Innovation in der Präsentation
bereits
bestehender Werke. Der Kontext besteht zwischen Werk und Raum,
zwischen Werk
und Werk.
" Wadham" demonstriert das Thema Kontext /
Beziehung innerhalb von Sujet und
Material. Die Unterschiedlichkeit der Teile der Darstellung interessiert
Kerr sowohl in ihrer Materialität, als auch in der Abbildung
von Form und
Einfachheit - wie bei Rasen und Himmel.
Bei "Car Place" interessierte ihn die Abbildung von purer
Gegenständlichkeit. "
Two Soldiers" sind aus einem festen Brocken Eichenholz grob
und derb
herausgehauen. Es scheint, als ob Kerr die Skulptur mit jener Gewalt
schuf,
die das Motiv der Skulptur suggeriert und zum Inhalt hat.
Zusätzlich steht die Basis der Entstehung in einem sehr persönlichen
Kontext. Kerr reagierte mit "Two Soldiers" auf ein Photo
von zwei Soldaten,
das ihm ein Freund aus Australien gesendet hatte.
Duncan MacQuarrie (*1977) hinterfragt mit seinen in
der Ausstellung präsentierten Arbeiten die Bedeutung von Bewertung und Berechtigung
-
ausgehend von der Beziehung zwischen dem Natürlichen und dem
Geschaffenen.
Duncan MacQuarrie gibt die Stichworte "schnell" und "offen", "simpel" und "einfach".
Ihn interessiert der Prozess von "doing" und "thinking",
von"figure to form"."
Leg , Spin, Through the Gate ..." zeugt von der Auseinandersetzung
mit John
Wesley. Desweiteren präsentiert er "Sures" und "Gae
Should".
Scott Myles (*1975) arbeitet mit den unterschiedlichsten
Medien: Skulptur,
Zeichnung, Text und Objekt. Sein Ziel ist es, nicht didaktisch
zu sein. Er
wendet ein Praxismodell an, in dem die Zusammenstellung der Arbeiten
und
Projekte die Bedeutung tragen. Arbeiten des Künstlers sind
ebenfalls in der
Ausstellung „Junge Szene 03“ in der Wiener Secession
zu sehen.
Scott Myles zeigt mit seinem drei Arbeiten zwei kontrastierende
Positionen."
Untitled (For Sale)" und "Screen" zeigen sich sachlich
dem schlichten
Objekt verhaftet, "Extra Hands" eher manieristisch, poetisch. "Extra
Hands" entstand nach der Arbeit "The Sond of Music" (in
der Mappe), in der die vier
Objekte als Rauminstallation verstanden werden. Alle Arbeiten existieren
hier autonom. Stehen aber innerhalb der Ausstellung aber in Korrespondenz.
Hayley Tompkins (*1971) zeigt eine Serie von Wandmalereien
und Arbeiten auf
Spanplatte, die sich zwischen Betrachter und dem rationellen Formalismus
des
Gebäudes, die sich in dem ambivalenten Zustand des "Fertigen
/ Unfertigen" positionieren.
Hayley Tompkins schuf zuvor viele Zeichnungen auf Papier und eher
weniger
Arbeiten auf Spanplatte. Hier zeigt sie drei Arbeiten auf Spanplatte
und
eine Wandzeichnung.
"Squared dream" (Wandzeichung) stellt
die Reduktion, die Fragmentierung, der
Form des Quadrates dar. Die Form, Quadrat und Linie, ist nicht
auf die
Reduktion festgelegt. Sie bietet gleichzeitig die Möglichkeit
das Quadrat
als Raum, die Linie als Gang in den Raum zu interpretieren.
Ebenso formal reduziert ist "Untitled" (Quadrat). Die
Künstlerin selbst
verweist aber auf die Möglichkeiten der Interpretationen.
Zum einen spricht
Sie vom orangefarbenen Rahmen, der den Blick in die Tiefe des Blaus
(Himmels) frei gib, zum anderen ist es wieder wie ein Traum von
einen Bild
mit den Sujet des Quadrates (Josef Albers "Hommage to the
Square"), wie ein
Portrait eines anderen Bildes. Ebenso besteht eine Verbindung zu "Worlds
End", indem das Quadrat ein Detail des Quadrat-Systems, des
großen Ganzen,
darstellt. "Discription", mit dem Rund als formalem Kontrast,
zeichnet eine abstrakte
Figur. Als Selbstportrait gedeutet, ist es ein Körper, der
aus Löchern
gebildet wird. Sue Tompkins (*1971) arbeitet mit unterschiedlichen Materialien,
Texten und
Performance. In der Ausstellung präsentiert eine Serie von
abstrakten
Stoffbildern, die auf den ersten Blick vertraut erscheinen, bei
genauerer
Betrachtung verschiedene andere Bedeutungsebenen offen legen.
In "And Windmill" (zwei Teile) werden die visuellen
Informationen auf ein
Minimum reduziert. Vermeintlich Vertrautes wird zu einer komplexen,
vielschichtigen Bilderfahrung (z. B. Blume, Feuer etc.), Abstraktion
zu
einer Extraktion der Erfahrungen."Ohne Titel" (schwarz)
ist in seiner Existenz von der Undefinierbarkeit bestimmt. Entfernt
davon ein Bild, eine Skulptur, ein Objekt zu
sein, nähert
es sich sowohl einem Gebrauchsgegenstand als auch der Erscheinung
eines
japanischen Design-Kleidungsstücks - reduziert auf Form und
Einfachheit,
auch in der Verarbeitung.
Von den ursprünglich 50-60 kleinen Zeichnungen, werden bei "Ohne
Titel" (Installation) sechs ausgewählt (alle
stellen persönliche
Bezüge z. B. zu
Freunden, "Styles" und buddhistischen Texten dar), um
mit den anderen Teilen
des Werkes eine Art persönliche Essenz zu bilden. Am Fuß der
Vorderseite des
Sockels stellt Sue Tompkins Frau und Mann durch zwei unterschiedliche
Plastikwasserflaschen dar: die Linke, deutlich tailliert, mit einer
Frisur
aus einer Art Fellhaar - welches zusätzlich eine Anspielung
auf die von Sue
Tompkins sehr geschätzte Künstlerin Meret Oppenheim ist
- identifiziert sich
als Frau. Die Rechte Flasche, in robuster bauchiger Erscheinung,
ist der
Mann. Unterstützt wird dies durch das Foto dahinter, welches
einen
Männeroberkörper zeigt. Nicht erkennbar ist, dass es
sich hierbei um Andrew
Kerr handelt, der versucht an der Kante eines Schrankes eine Bierflasche
zu öffnen.
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