Am 18. Dezember wird in der Schottenfeldgasse 45 (Krinzinger
Projekte) unser Collectors Program mit einem speziellen Auszug
aus der Sammlung Prof. Dr. Köhn eröffnet. Unter dem
Titel "Youngstars" zeigen wir Skulpturen und andere
Arbeiten aus Los Angeles und New York aus seiner Sammlung. Zusammengestellt
wurde diese Schau von Horst Köhn, Martin Prinzhorn und Ursula
Krinzinger.
Die in der Ausstellung vertretenen Künstler sind sowohl
"Youngsters" wie auch "Young Stars", wurden
in Wien noch kaum gezeigt und werden derzeit international von
Ausstellung zu Ausstellung gereicht so wurden Luis Gispert,
Rachel Harrison und Evan Holloway schon auf der Whitney Biennale
präsentiert, und auch Brian Calvin (derzeit in der Kunsthalle
Wien, "Lieber Maler, male mir ..." vertreten), Andy
Collins, Jason Meadows, Paul Pfeiffer, Matthew Ronay und Benjamin
Weissman konnten sich schon erfolgreich im internationalen Raum
etablieren. Wie ihre Vorväter zeichnet sich die junge amerikanische
Szene durch einen besondere Nähe zur Musik aus, die sich
aus einer Beschäftigung mit der Pop-Kultur ergibt, die als
solche ein typisch er Bezugspunkt für die Kunst der Youngstars
darstellt. Die Vorgänger dieser jungen amerikanischen Szene
sind ebenfalls in der Sammlung Köhn vertreten und so wird
die Schau noch durch Arbeiten von Jeff Burton, Mike Kelley, Paul
McCarthy, Dave Muller und Tony Oursler ergänzt .
Brian Calvin, 1969 in Visalia, Kalifornien geboren, portraitiert
in seiner Malerei die Gesellschaft und im Besonderen ihren Exponenten,
die junge Generation, als androgyne Figuren zwischen Trägheit
und Erstarrung.
Andy Collins, 1971 in Atlanta, Georgia geboren, greift
bei seinen Werken auf die Abbildungen in Mode- und Popzeitschriften
zurück, deren Formen und Konturen er in abstrakte Kompositionen
verwandelt.
Luis Gispert, 1972 in Jersey City, New Jersey geboren,
wuchs als Sohn kubanischer Eltern zwischen spanisch-amerikanischer
Hip-Hop-Kultur und barockem Kirchen-Kitsch auf und verarbeitet
die Einflüsse in seinen Videos, Fotografien und Skulpturen.
Rachel Harrison, 1966 in New York City geboren, vermischt
in ihren Arbeiten Bildhauerei, Fotografie und Readymades zu gleichzeitig
abstrakt wie gegenständlichen Skulpturen, die die Vielschichtigkeit
der Wahrnehmung von Kunst thematisieren.
Evan Holloways (1967 in La Mirada, Kalifornien geboren)
Skulpturen zeichnen sich durch die Verbindung formaler Strenge
mit einer spielerischen Verwendung von Materialien aus.
Jason Meadows, 1972 in Indianapolis geboren, setzt verschiedenste
Materialien in Bezug zueinander um dem Betrachter durch funktionslose
Ansammlung von Teilen auf narrative Art und Weise Hinweise auf
deren submedialen Inhalt zu geben.
Paul Pfeiffer, 1966 in Honolulu, Hawai geboren, arbeitet
mit und durch das Medium Film, das er als Vermittler zwischen
Realität und Medienrealität in seinen Werken einsetzt.
Matthew Ronay, 1976 in Louisville, Kentucky geboren, stellt
aus vielen Details kleine Bühnen zusammen, deren erzählerischen
Charakter er mit einer Ästhetik der Popkultur verbindet.
Benjamin Weissman, ist Schriftsteller, Kunstkritiker
und Künstler in Los Angeles. Er arbeitet multimedial, d.h.
oft ist nicht mehr eindeutig feststellbar wo die Literatur in
seinem Schaffen aufhört und die Bildende Kunst anfängt.
Die Präsentation der Sammlung Köhn bildet den Auftakt
des Collectors Program, einer über zwei Jahre angelegten
Programmreihe, innerhalb derer wir in- und ausländische Sammlungen,
die uns interessant erscheinen, zeigen. Bei der Eröffnung
im obersten Stockwerk der Krinzinger Projekte diskutieren Martin
Prinzhorn (Wien) und David Pagel (LA).
Im Anschluss daran liest der Hamburger Kunstsammler Dr. Harald
Falckenberg - einer der wichtigsten und aufregendsten Sammler
zeitgenössischer Kunst überhaupt - aus seinem Buch "Ziviler
Ungehorsam. Kunst im Klartext", das soeben im Verlag Lindinger
+ Schmid erschienen ist. (Harald Falckenberg: Ziviler Ungehorsam
- Kunst im Klartext, Verlag Lindinger + Schmid, Regensburg 2002)
Das Buch enthält Aufsätze, Eröffnungsansprachen
und ein Interview. Da alle Texte in dem Aufsatzband aus den letzten
zwei Jahren stammen, besitzen sie hohe Aktualität. Klar und
griffig werden wesentliche Entwicklungen und Rahmenbedingungen
der Kunst auf den Punkt gebracht.