Die Galerie Krinzinger präsentiert in ihrer neuesten Ausstellung
Arbeiten des belgischen Künstlers Wim Delvoye.
Wim Delvoye, geboren 1965, lebt in Gent und Brüssel. Er wurde
auf der Documenta 1992 einem breiteren Publikum bekannt.
Er manipuliert Bilder, fügt Stereotypen zu einer visuellen
Emulsion zusammen. Was er macht, sind keine Skulpturen oder Gemälde,
sondern semiotische Installationen. Indem er oft mit Reihen arbeitet,
verstärkt er noch den Effekt des Zusammengefügten und
weist damit auch auf die Industrialisierung des Herstellungsprozesses
hin, auf die abhandengekommene Handwerkskunst. In diesem Sinne ist
Delvoyes Art, Kunst zu machen, eine fröhliche Anklage gegen
die gesamte moderne Kunst.
Er stiftet Verwirrung, brint die anerzogene Seherfahrung des Kunstbetrachters
aus dem Gleichgewicht. Durch ungewöhnliche Kombination von
allseits bekannten Bildmotiven auf art-fremden, konzeptuell verwendeten
Objekten bleiben seine Installationen nachhaltig im Gedächtnis
haften. Die Galerie Krinzinger zeigt Arbeiten aus der Reihe der
"Marble Floors", weiters großformatige Leinwände.
Diese sind wie Notizzettel, wie sie Eheleute, Familienangehörige
oder Freunde füreinander zurücklassen (z.B. "Susan,
went out for a pizza, back in five minutes, George"), Ikonen
des Alltäglichen, des Intimen und Einfältigen. Mit modernsten
computergesteuereten Fototechniken vergrößert Delvoye
sie fiktiv an gigantischen Felswänden. Das Notizblatt wird
zu einem Monument.
Delvoye ist ein Manager, der sich etwas ausdenkt, es entwickelt,
ausführen läßt, einen Kommunikationsplan aufstellt
und strategische Entschlüsse faßt.
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