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Political Correct? Dutch.

  GALERIE KRINZINGER
 18.09. - 16.11.2002

 

Eröffnung: am Mittwoch, dem 18. September 2002, um 19:00 Uhr
Es spricht Roel Arkesteijn, Gemeentemuseum Den Haag,
Kurator der Ausstellung. Künstler sind anwesend.


In diesem Jahr zeigt Galerie Krinzinger in Salzburg eine Ausstellung aktueller holländischer Kunst. - Das große Interesse an den Ausstellungen der letzten Jahre (Berlin Binnendifferenz und Russian Utopia / Moscow: Paradise), die zeitgenössiche Tendenzen der Kunst in anderen europäischen Ländern zum Thema hatten, bestärkte uns darin, diese Tradition fortzusetzten. - Die Ausstellung "Political correct? Dutch." mit dem Untertitel "Artists responding to a changing society" wurde kuratiert von Roel Arkesteijn (Gemeentemuseum, Den Haag) und zeigt Arbeiten von 11 holländischen Künstlern: Tiong Ang, David Bade, Céline van Balen, Meschac Gaba, Remy Jungerman, Erik van Lieshout, Atelier van Lieshout, Jonas Ohlsson, Jennifer Tee, Charlotte Schleiffert und Michael Tedja. (Bis auf Atelier van Lieshout werden alle Künstler zum ersten Mal in Österreich ausgestellt.)

Den Künstlern der Ausstellung mit dem provokanten Titel Political correct? ist ein starkes soziales Engagement gemeinsam, wie verschieden ihre Arbeiten dann auch sein mögen. Die gemeinsame Basis der ausgewählten Künstler ist die Thematik ihrer Arbeiten, die sich an eine multikulturelle Gesellschaft richten, Identitäten in Frage stellen und Stereotypen ins Extreme führen. Für die Ausstellung wurden die Künstler eingeladen, sich mit der aktuellen sozialen und politischen Entwicklung in Europa auseinander zu setzten, in der das Ideal der multikulturellen Gesellschaft zunehmend in Frage gestellt wird.

Erik van Lieshout (geb. 1968), David Bade (geb. 1970) und Charlotte Schleiffert (geb. 1967) sind die enfants terribles der zeitgenössichen Kunst in Holland. In ihren Arbeiten nehmen sie Anleihen an der Populärkultur und übersetzen politische Korrektheit, Stereotypen und Gender-Aspekte ins Extreme. Van Lieshout und Bade realisieren in Salzburg eine raumspezifische Installation, während Schleiffert großformatige Leinwände zeigen wird. Hauptthema ihrer Arbeiten sind die Interaktionen zwischen den Geschlechtern.

Die obsessiven Zeichnungen und Collagen von Michael Tedja (geb. 1970) und Remy Jungermans (geb. 1959) poetschen Skulpturen und Installationen teilen den humorvollen, spielerischen und zugleich kritischen Ansatz der zuvor genannten Künstler. Die Arbeiten Tedjas und Jungermans sind jedoch persönlicher und beziehen sich spezieller auf Fragen der kulturellen Identität und Repräsentation. Von Tedja zeigen wir eine Gruppe neuer Zeichnungen auf schwarzem Papier, Jungerman realisierte für die Ausstellung neue Skulpturen. Ang zeigt eine neue Videoinstallation, die in Beziehung steht zu jener, die auf der letztjährigen Biennale in Venedig zu sehen war. Die Arbeiten von Meschac Gaba (geb. 1961) stehen ebenfalls in diesem Kontext, sind allerdings weniger persönlich.International bekannt wurde er mit seinem Museum of Contemporary African Art. Teile davon wurden an verschiedenen Orten gezeigt, unter anderem auf der diesjährigen Documenta in Kassel.

Céline van Balens (geb. 1965) delikate und intime Fotoportäts, die einen intensiven Einblick in die gegenwärtige vielschichtige und multikulturelle Gesellschaft geben, sind schwieriger einzuordnen; ebenso wie die Arbeiten von Jonas Ohlsson (geb. 1967) und Jennifer Tee (geb. 1973), die sie individuell und in Zusammenarbeit schaffen. Sie verbinden künstlerische Ausdrucksmittel wie Performance, Video, Installation und Zeichnung mit Poesie, Politik und Verspieltheit.Van Balen zeigt eine Serie von weiblichen Fotoporträts, die in Berlin entstanden sind. Ohlsson und Tee produzieren für Salzburger Ausstellung gemeinsam eine neue Arbeit. Atelier van Lieshout, gegründet von Joep van Lieshout (geb. 1963), ist durch verschiedene Ausstellungen u.a. in der Bawag Foundation (2001) in Österreich bekannt. Ihr Beitrag für die Ausstellung in Salzburg steht noch nicht fest.

Ebenfalls schon Tradition bei der alljährlichen Sommerausstellung der Galerie Krinzinger hat das Sammlerkabinett, das uns stets ein besonderes Anliegen ist. Dieses Jahr zeigen wir Beiträge von:
Siegfried Anzinger, Stephan Balkenhol, Günter Brus, Irene Dapunt, Vladimir Dubosarsky + Alexander Vinogradov, Ludwig Gerstacker, Dimitry Gutov, Valery Koshlyakov, Angelika Krinzinger, Oleg Kulik, Marie-Luise Lebschik, Ulrike Lienbacher, Ingeborg Lüscher, Jonathan Meese, Bjarne Melgaard, Alois Mosbacher, Igor Moukhin, Hermann Nitsch, Meret Oppenheim, Raymond Pettibon, Arnulf Rainer, Eva Schlegel, Hubert Schmalix, Rudolf Schwarzkogler, Christian Schwarzwald, Gavin Turk, Keith Tyson, Martin Walde, Franz West, Erwin Wurm

Wir haben eine spezielle Auswahl aus dem Galerieprogramm für unsere Sammler und alle Interessierten zusammengestellt: Einserseits zeigen wir wirkliche Raritäten und Klassiker, andererseits möchten wir über das aktuelle Schaffen der Künstler informieren. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!