Die seit 1997 zusammenarbeitenden KünstlerInnen grenzen ihre
Aufgaben konkret ein und sie wollen sich selbst abgrenzen: Sie träumen
von einer Kultur radikaler Demokratie, einer Kultur der aus dem
hegemonialen Raum ausgeschlossenen Gruppen und Subjekte, einer Kultur
des politischen Protests. Texte, körperliche Interventionen,
Flugblätter, Graffiti, doch ebenso Zeichnungen, Fotos, Video:
Radikal-demokratische Kultur beinhaltet all das, doch nur in einem
kriegerischen Kontext des Kampfes gegen dominierende Formen künstlerischer
Repräsentation. Alternative Kunst muß reich sein. Doch
ihr Reichtum liegt jenseits des Kapitals. Die Strategie von Alexander
Brener und Barbara Schurz ist Krieg an zwei Fronten: Krieg gegen
das Kunstsystem, als Modell und Teil des großen politischen
Systems und lokale und spezifische Handlungen gegen das grosse politische
System selbst. Klingt das anmassend? Wunderbar! Kleine Kollapse
schaffen, pulsierende Risse produzieren, verärgernde Skandale
erzeugen, alle (sogar sich selbst) in Unbefriedigtheit lassen
das sind die Aufgaben von Alexander Brener und Barbara Schurz. Doch
gleichzeitig träumen die beiden KünstlerInnen von einer
positiven und grandiosen Kultur, in der Platz für alle ist.
Doch für alle heisst für niemanden. Es lebe der Widerstand
gegen hegemoniale Formen kultureller Ausbeutung!
Alexander Brener, 1957 in Alma-Ata (Kasachstan) geboren.
Studium an der Philologischen Fakultät in Leningrad. 1989 Emigration
nach Israel. Dort Arbeit als Journalist und Straßenkünstler.
Von 1992 bis 1996 als Künstler, Poet und Theoretiker in Moskau.
Publizierte u.a. zehn Gedichtbände.
Barbara Schurz, 1973 in Klagenfurt geboren. Studium an
der Universität Wien (Slawistik, Frauenforschung) und an der
Akademie der bildenden Künste Wien. Lebt als Künstlerin
und Autorin in Wien.
Zusammen haben die KünstlerInnen schon mehrere Publikationen
herausgegeben, das neueste im April 2001 in der Edition Selene erschienene
Buch wurde in der Galerie Knoll präsentiert und ist hier auch
erhältlich: "Tattoos auf Gefängnissen (Notizen zweier
GraffitistInnen)".
Buchpräsentation durch Johanna Hofleitner
Samstag, 9.6., 12 Uhr in unserer Galerie
Ilya Kabakov: "Die 60er und 70er Jahre. Aufzeichnungen über
das inoffizielle Leben in Moskau", Passagen Verlag
Galeriefrühstück der Galerien im 6. und 7. Bezirk,
Samstag, 9.6., 10 - 14 Uhr
Beteiligte Galerien:
Galerie am Park 6., Liniengasse 2A
Galerie Cult 7., Bandgasse 19
IG Bildende Kunst 6., Gumpendorferstr. 10-12
Galerie Lindner 6., Schmalzhofgasse 13/3
Knoll Galerie Wien 6., Esterházygasse 29
kunstbuero 6., Schadekgasse 6
mezzanin 7., Mariahilferstr. 74A
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