Photographie im traditionellen Sinne ist stets Dokumentation des
Momentanen. Ein erzählerisches Bild hingegen zeichnet einen
durchdachten, entworfenen Augenblick auf, so dass es sich um eine
Dokumentation in Anführungszeichen handelt.
Die Kontroverse zwischen den Realitäten der Dokumentation
und der Narrativität in fiktivem Sinne ist nur illusorisch:
unsere Wahrnehmung ist durch Prozesse der Darstellung kulturell
konditioniert. Die Darstellung spielt eine bestimmende Rolle in
der Kultur.
Das narrative Element erlaubt eine Fiktion im Prozeß der
Bildgenese und fördert gleichzeitig. ein Sichtbarwerden jener
sozialen Technologien, die den Habitus des Kunstwerks bedingen.
So werden die zur Fiktion führenden Anführungszeichen
selbst unter Anführungszeichen gesetzt.
Diese analytische Sicht, welche die Umstände der jeweiligen
Bildproduktion sichtbar macht, bleibt im Prozeß der traditionellen
Photographie ohne Aussicht auf Erfolg. Der vorhandene Kontext des
Visuellen geht verloren. Während der Auswahl der Exponate in
bezug auf ihre narrative Dimension untersuchte ich die Stellung
des das Bild kreierenden Künstlers. Welche Funktion hat das
narrative Element? Welcher Art sind die Empfindungen hinter dem
zyklisch wiederkehrenden Bild? Was ist der Unterschied zwischen
dem narrativen Element von Bildern, die zum Zwecke der Konsumation
angefertigt wurden und dem narrativen Element visueller Kunstformen?
Und im besonderen: in welchem Ausmaß ist eine analytische
Vorgangsweise im gegebenen Kontext zielführend?
Emese Süvecz, Budapest
Kuratorin der Ausstellung
Gábor Gerhes
1962 geboren in Budapest. Als Künstler Autodidakt
Einzelausstellungen (Auswahl):
1990 Maison Internationale Rennes, Atelier Loch Ness
Paris 1991 Várfok Galéria Budapest 1994
Bartók 32 Galéria Budapest, Ungarisches Institut
Helsinki 1995 Uitz Terem Dunaúj-város (mit
Imre Gábor), ? ! Klub der Jungen Künstler
Budapest 1996 Schwarz-Weiß TV, Farb TV, UFO
zuhause BARTÓK 32 Galéria Budapest 1997
e und é Budapest Kiállí-tóterem
Budapest 1998 doppelgan-der Óbudai
Társaskör Galéria Budapest 1999 Geschäftspartner,
Kunden Zenit Galéria Budapest, Falsche Zuzählung
Vintage Galéria Budapest, Közelítések
Galéria Pécs |
Csaba Nemes
1966 geboren in Kisvárda 1985-90 Ungarische
Akademie der Bildenden Künste Budapest
Einzelausstellungen (Auswahl):
1990 Part Französisches Institut Budapest
(als Zsolt Veress) 1992 Filmtitles Posterprojekt
in Budapest 1993 Der diskrete Lauf des Geldes
Bartók 32 Galéria Budapest (als Zsolt Veress)
1994 Milieu et LEGO Französisches
Institut Budapest (mit Balázs Beöthy, Roland Pereszlényi)
1996 Sao Paolo Biennale Sao Paolo (als Zsolt Veress) 1997
Continuous Past ICA-Dunaújváros 1998 Vertragsbruch
Liget Galéria Budapest (als Zsolt Veress), Common
Cover Raum für Kunst (Public Appearances-Steirischer
Herbst) Graz, Sonntag Goethe Institut Budapest |
Tamás Komoróczky
1963 geboren in Békéscsaba 1986-90 Studium
Akademie der Bildenden Künste Budapest 1990-92 Postgraduate
Studium Akademie der Bildenden Künste Budapest
Einzelausstellungen (Auswahl):
1987 Klub der Jungen Künstler Budapest 1989
Bercsényi Kollégium Budapest 1990 Újlak
Mozi Budapest, Klub der Jungen Künstler Budapest 1991
Tőzoltó utca 72 Budapest 1993 Tőzoltó utca
72 Budapest 1994 Mi-Terem Kiállító
Budapest 1995 Bartók 32 Galéria Budapest
1996 Studio Galéria Budapest 1997 Gallery
by Night Studio Galéria Budapest 1998 Knoll
Galéria Budapest (mit Hajnal Németh) 1999
ICA-Dunaújváros |
János Sugár
1958 geboren in Budapest 1979-84 Studium der Bildhauerei
an der Ungarischen Akademie der Bildenden Künste Budapest
1980-86 Gründungsmitglied der interdisziplinären
Untergrundbewegung Indigo seit 1990 unterrichtet Kunst
und Medientheorie an der Ung. Akademie der Bildenden Künste
in Budapest
Einzelausstellungen (Auswahl):
1988 Französisches Institut Buda-pest 1989
Salon Villa Romana Florenz 1990 Lajos Straßen-Galerie
Budapest 1991 Újlak Ausstellungsraum Budapest
1993 Knoll Galerie Wien 1996 Studio Galerie Budapest
1997 Knoll Galerie Wien 1998 Ludwig Múzeum
Budapest (mit Yuri Lederman), QQ Galeria Krakau 1999
Context Trap Artpool Budapest, Galerija Miroslav
Kraljevic Zagreb, Galleria Spicchi dell Est Rom |
Hajnal Németh
1972 geboren in Szony. Seit 1994 Studium an der Ungarischen
Akademie der Bildenden Künste in Budapest
Einzelausstellungen (Auswahl):
1996 Homemade Trance Liget Galéria Budapest
1997 Jede Nacht jeden Tag ist Sonntag (Gallery
by Night) Studio Galéria Budapest, Manchmal Hajnal,
irgend-wo Balázs (mit Balázs Beöthy,
Szegedi Ifjúsági) Ház, Dia Show
(mit Szil I. István) Könyvesház Budapest,
Schön, praktisch, hygienisch A Szabadmővelés
Háza Székesfehérvár, E-YOGA
Studio Galéria Budapest, 1998 Help Yourself
! Annexed Gallery London, LifeStyle-less Knoll
Galéria Budapest 1999 Video-show Salon 3 London,
Video-show Moderna Museet Stockholm, EY EY U.F.F.
Galéria Budapest, Roomtaboo Mőterem Kiállító
Budapest, Zweimal gute Nacht Közelítés
Galéria Pécs |
Deszö Szabó
1967 geboren in Keszthely 1990-95 Studium der Malerei
an der Ungarischen Akademie der Bilden-den Künste in Budapest
1995-97 Postgraduate-Studium der Malerei an der Ungarischen
Akademie der Bildenden Künste in Budapest
Einzelausstellungen (Auswahl):
1996 Monotonie Stúdió Galéria Budapest
1997 Deszsö Szabós Seiten Liget
Galéria Budapest, Trans Téli Galéria
Szentendre 1998 Field work (mit András
Gálik) Institut für zeitgenössische Kunst Dunaújváros |
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Tamás Komoróczky |
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Hajnal Németh |
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János Sugár |
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