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Wilhelm Scherübl

Leichte Wucherung

  KNOLL GALERIE
 03.04. - 31.05.2008

 

Vernissage: Mittwoch, 02.04.2008, 19:00 Uhr
Elisabeth von Samsanov spricht zur Ausstellung.
Der Künstler ist anwesend.


Wilhelm Scherübl
Flughemmung
2006/7
Mariendistel, Stoffsäcke, Schnüre, Karabiner
50x50x25 cm

In Leichte Wucherungen - light tumors präsentiert Wilhelm Scherübl in der KnollGalerieWien eine aktuelle Auswahl seiner Werke.

Der österreichische Künstler und ehemalige Schüler von Bruno Gironcoli an der Akademie der bildenden Künste in Wien (1985-1990) hat die Dichotomie zwischen Kultur und Natur in den Mittelpunkt seines Schaffens gestellt.

Scherübls künstlerische Reflexionen fokussieren sich auf die Komplexität natürlicher und künstlicher Prozesse, dem Aufbau und Zerfall, dem Werden und Vergehen von Materie.
Sie sind die materialisierten Produkte, die aus Transformationsprozessen herausgenommen wurden.

Immer wiederkehrende Faktoren in den Arbeiten Scherübls sind Licht und Struktur.
Licht wird als reflexiver Ausgangspunkt und als Arbeitsmaterial verwendet. Industriell gefertigten Leuchtstoffröhren formen Schriftzüge und verändern Kontexte in Räumen und Landschaften. Wilhelm Scherübl nutzt Licht auch als Projektionswerkzeug, um komplexe Objekte aus Natur und Kultur auf 2-dimensionale, schwarz-weiße Schattenrisse zu reduzieren. Seine Schattenzeichnungen verweisen ex negativo auf die elementare Grundlage des Lebens - das Licht.
Strukturbildungen der Natur werden künstlerisch induziert, wie zum Beispiel in den Minusaquarellen. Die assoziationsreichen Muster entstehen durch den natürlichen Übergang des Wassers vom flüssigen in den festen Zustand. Mit diesen Arbeiten war Wilhelm Scherübl in wichtigen Ausstellungen zum Thema Natur vertreten. Als direkter Gegensatz zu den naturgeschaffenen Minusaquarellen können die Strukturzeichnungen Scherübls definiert werden. Die unzähligen Wiederholungen erinnern an eine Gradwanderung zwischen Chaos und Ordnung.

Besonders auffallend werden die Strukturzeichnungen im Schaufester der Galerie sein. Hier werden die zentralen Elemente Licht und Struktur zu einer Symbiose zusammengeführt. Das natürlich einfallende Tageslicht wird durch die Tuschestrukturen auf dem Fensterglas in eine neue Form gebracht, gebrochen und verändert.