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Ákos Birkás

"Köpfe"

  KNOLL GALERIE
  25.11.2004 - 29.01.2005

 

Vernissage: am Dienstag, dem 24. November 2004, um 19:00 Uhr


Zur Eröffnung findet auch unsere gallerynight bis 23h im Verbund mit den Galerien des 6. und 7. Bezirkes statt! Näheres darüber erfahren Sie im nächsten E-Mail.

Zur Ausstellung "Köpfe":
Tagebuchaufzeichnungen (2001 - 2004)
(zusammengestellt von Ákos Birkás)

Schrittweise eine Bildwelt entwickeln, ohne langfristige Planung. Von Bild zu Bild weiterdenken, jedes Bild ein Schritt. Eine Kette von Veränderungen entstehen lassen.

Sollte ich wieder mal etwas über meine eigene Arbeit schreiben, dann

1. über den Bildraum: das gestreckte, waagrechte Format,
2. über Darstellung und Kommunikation und
3. über die Verwendung der Fotografie.

Die früheren Arbeiten waren durch formale Regeln bestimmt. Jetzt möchte ich mit einem Bildraum arbeiten, der von formalen Regeln nicht vorbestimmt ist. Mit einer Art Bühne, an der sich alles abspielen kann. Oder besser mit einem Bildschirm. Projektionsfläche.

Die Fotos, die ich zum Malen verwende, bestimmen doch sehr stark den Bildraum. Perspektive! Es geht teils darum, wie ich der Fotoperspektive entgegentreten kann.

Ich male immer Gruppen von Bildern, die sich auf einander beziehen. 5 bis 8 Stück, was auch ja eine Galerieausstellung ausmacht. Eine Gruppe von Bildern ist der eigentliche Spielraum der Deutung. Das ist zwar immer so, doch für mich deswegen interessanter, weil da verschiedene Themen mit verschiedenen Arten des Anspruchs auf Aussage neben einander stehen. Es geht nämlich nicht um ein gewisses Thema.

Die realistische Sichtweise ist auch in der Malerei stark mit der Fotografie verbunden. Wenn der Maler ohne Foto auskommen will, dann bezieht er sich auf irgendeine Art der alten Malerei, das will ich aber nicht. Wenn er Fotos benützt, dann eben auf die Fotografie, die Werbung, das Kino, auf triviale Bildwelten. Kein Entkommen. (Um sich auf nichts beziehen zu müssen, dazu wäre die abstrakte Malerei da.)

Wenn ich meine Modelle fotografiere, bitte ich sie in die Kamera zu reden. Also sprechen auf den Bildern die Personen zu mir. Von 36 Aufnahmen sind jeweils nur etwa 2 oder 3 verwendbar. Doch wichtig ist, dass die Personen auf den Bildern aktiv wirken.

Eigentlich möchte ich das fotografische Element im Bild nicht besonders betonen. Es fällt trotzdem auf. Das ist wegen diesen sprechenden Gesichtern.

Der waagrechte, langgestreckte Bildraum ist das Gegenteil dessen, mit dem ich früher gearbeitet habe. Nur keine Konzentration mehr im Mittelpunkt! Beim Betrachten schweift der Blick länger hin und her, er bleibt länger unruhig.

Ich stelle mir einfach die Frage: Was ist da im Hintergrund dieser Figuren? Was steht hinter ihnen? Es gibt viele Antworten. Ich kann frei nach ihnen greifen und über sie nachdenken, die Malerei schränkt mich nicht ein.

Á kos Birkás