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Jupp Linssen | Johann Schwarz

Dad & String | Faltungen

 Galerie Ulrike Hrobsky
 04.11.2022 - 14.01.2023

Eröffnung: Donnerstag, 3. November 2022, 18:00
Zur Ausstellung spricht: Ulrike Jakob um 19.00


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links: Jupp Linssen, STRING-60812, 2013, Oel auf Leinwand, 131 x121 cm
rechts: Johann Schwarz, Faltung-Nr-10, 2017, Schweinsleder, 100 x 80 cm
Foto: Stefan Zenzmaier

Jupp Linssen: Materialbilder, Collagen, Assemblagen oder Objektbilder? Jupp Linssens Arbeiten sind all dies, doch nichts davon ausschließlich und im engsten Sinne. Linssen greift auf vorgefundene Materialien zurück, die er zum integralen Bestandteil seiner Bildwerke macht. Bei den Fundstücken handelt es sich um „arme“ Materialien, Sperrmüllrelikte wie Zinkbleche, alte Holzlatten und Teile anderer ausgedienter Gebrauchsgegenstände. Seine Befindlichkeit zum Material äußert sich in der material und texturorientierten Malerei, die die ästhetische Grenze zwischen Vorgefundenem und künstlerisch Hergestelltem bewusst aufhebt.

Johann Schwarz: In den Faltungen steht Leder als Material im Zentrum. Diesem soll Raum gegeben werden, kein Rahmen soll es fassen. Doch der Künstler greift mit geraden Schnitten und gezielten Falzungen ein. Die unförmige Tierhaut wird zuerst in Form gebracht, zugeschnitten und im nassen Zustand gefaltet. Während des Trocknungsprozesses reagiert das Material, entflieht exakten Kanten und rechten Winkeln. Die sich wiederholenden Erhebungen muten wie Ausschnitte eines Blechdaches an. Die lederne Fläche lässt sich weiterdenken und ist doch nicht größer als das, was auf eine Tierhaut geht. (Nora Grundtner)