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Silvia Maria Grossmann / Nadja D. Hlavka

Interaktionen

 Galerie Ulrike Hrobsky
 27.02. - 19.04.2014

Vernissage: am Mittwoch, dem 26. Februar 2014, um 19:00 Uhr 


Interaktionen ist der Titel der Präsentation der neuesten Arbeiten der beiden Künstlerinnen Silvia Maria Grossmann (* 1957 in Zürich, lebt und arbeitet in Wien) und Nadja D. Hlavka (*1965 in Wien, lebt und arbeitet in Niederösterreich). Im Rahmen der Ausstellung wird auch Grossmanns neues Buch mit dem Titel Räume zwischen Land, Wasser und Himmel präsentiert.

Silvia Maria Grossmann zeigt in der Ausstellung Interaktionen Objekte, Fotoarbeiten und Fotografien, in denen sie Landschaften beschreibt, wo Kontinente und das Meer aufeinander treffen, Räume, in denen das Alpine und Maritime verschmelzen, und Orte, an denen sich das Wasser mit dem Land verbindet. Ihre Arbeiten sind der Versuch einer Annäherung an das unfassbare Meer.

Grossmanns Bezug zum Meer ist ein persönlicher, bei ihr ist ein Wissen - eine Ahnung um das Ganze - zu spüren, so wie eine feinsinnige, genaue Wahrnehmung der Details; ein wissender, ein erinnernder wie zugleich ein unvoreingenommener, weiter Blick. Wissend, in dem der Blick alle gesehenen und erlebten Meere und Landschaften enthält, und unvoreingenommen, bereit, sich überraschen zu lassen, als wäre diese Landschaft, dieses Meer, dieser Himmel zum ersten Mal gesehen.

Durch die Wahl der Bildausschnitte und dem Herauslösen von besonderen Details sowie dem Fehlen realer Bezugspunkte wirken die großformatigen Fotografien zuweilen wie abstrakte Bilder, die im stets wechselnden Naturschauspiel das Augenmerk auf Licht und Schatten, Oberflächenstruktur und die feinen Farbschattierungen des Wassers richten. Der Horizont als Definition des eigenen Gesichtsfelds markiert dabei einerseits den Standpunkt des Betrachters als auch jenen Ort, wo sich Meer und Himmel begegnen. Er ist zuweilen, wie im Bildobjekt «Silberner Horizont», als schmales silbernes Band erkennbar oder bildet jene Linie im Bild, über der sich dramatische Wolkenspiele am Himmel entfalten.

Auch Nadja D. Hlavkas Interesse liegt beim Horizont, dem Rand, der Linie, wo Himmel und Erde zusammenstoßen. Nicht das Laute, Auffällige ist es, dass in der Arbeit der Künstlerin im Mittelpunkt steht, sondern das scheinbar Unbedeutende und Nebensächliche – denn dort liegen für sie eine Fülle von Möglichkeiten, unendliche Weite, Freiheit.

In ihrer Malerei, die in einem langsamen, sowohl additiven als auch subtraktiven Prozess entsteht, beschäftigt sich Hlavka mit der Unendlichkeit. Ihre Arbeiten verbinden poetischen Ausdruck persönlicher Gedanken und Stimmungen mit narrativen Elementen, die dem Betrachter den Einstieg in den Kosmos der Künstlerin ermöglichen. Hlavkas Bilder ermöglichen einen Moment der Ruhe, des Innehaltens in einer lauten Welt. In der Serie „Himmelsstücke“ stellt sie die Suche nach dem persönlichen, kleinen Paradies dar, das in der Weite des Himmels möglich erscheint. Dazu muss erst der Blick wieder frei werden – der Blick auf den Himmel, den ganzen Himmel, um dann zu sehen, dass das wir Teil eines großen Ganzen sind.