Die Galerie Ulrike Hrobsky zeigt im Rahmen der internationalen Grafiktriennale
Krakau-Oldenburg-Wien 2007 die Ausstellung Maria E. Prigge „Spuren – ihr
druckgrafisches Werk“. Der spezielle Schwerpunkt dieser Ausstellung liegt auf dem
grafischen Werk, der im Mai 2007 verstorbenen Künstlerin Maria E. Prigge, deren Lebenswerk Zeichnungen, Holzschnitte, Carborundumdrucke, Radierungen,
Lithografien, Installationen und Markierungen der Landschaft umfasst.
Ein vielfach verknotetes Seil, das der Gärtner an die weiße Wand gehängt hatte und
das eine wunderbare Zeichnung ergab, war der Auslöser für eine Serie von
Linienzeichnungen und Holzschnitten. (Maria E. Prigge)
Mit ihren Werken tritt Maria E. Prigge in dialogischen Kontakt mit den Urlandschaften
Irlands, Fuerteventuras, Lapplands und besonders Islands. Sie beschrieb den
inspirierenden Prozess folgendermaßen: „Die weiten, menschenleeren Gebiete –
aufgerissene Lavafelder, schwarze Berge mit grünen Moosinseln, Täler mit riesigen
runden Steinen, die die Gletscher vor sich hergeschoben haben und die jetzt wie
Skulpturen in einer Freilichtausstellung wirken – empfinde ich als
„Energietankstellen“. Beim Durchwandern dieser Urlandschaften erschließen sich mir
Bilder und manchmal habe ich den Eindruck als würden meine Radierungen in dieser
Landschaft „wachsen“.“
Dabei ist ihre Linien- oder Zeichensprache nicht als abstrakte Darstellung der
tatsächlichen Landschaft zu verstehen, sondern zeugt viel eher von ihren
persönlichen Erlebnissen oder Eindrücken. Oder wie Maria E. Prigge es selbst
ausdrückte: „Wenn es jetzt beim Zeichnen überhaupt optische Eindrücke gibt, so sind
es irgendwelche Zeichen an der Wand. Und zwar Zeichen, die klar und fest sitzen, so
dass sie mich an- oder aufregen.“
Maria Prigges graphisches Werk entwickelte sich aus der Malerei - und zwar in dem
Maße, wie sich ihr Blick auf die Welt verändert. Von der offensichtlichen Buntheit der
Umwelt hin zu den Strukturen unserer Erdkruste, die sie auf Fuerteventuras, in Irland
und Island beobachtete und die sie zur Formensprache und Materialwahl der
Druckgraphik brachten, die auf das Wesentliche reduziert wie Abstraktion aussieht,
aber keine ist. Von der Buntheit zum vollkommenen Schwarz, vom schweifenden
Blick zur tiefsten Konzentration. |
|