Ausstellungsliste nach Galerien

Gabriele Kutschera

Eisenplastik 2002-2005

 Galerie Ulrike Hrobsky
  10.06. - 16.07.2005

Vernissage: am Donnerstag, dem 9. Juni 2005 um 19.00 Uhr


Gabriele Kutschera, geboren 1950 in Wien, Studium und Diplom an der Akademie der bildenden Künste, Wien, zahlreiche nationale/internationale Ausstellungen und Messebeteiligungen. Arbeiten im öffentlichen Raum.

Gabriele Kutschera gilt als führende Eisenplastikerin Österreichs. Seit ca. 15. Jahren ist sie, die bis dahin sich eher auf die funktionale Zweckbestimmung bezogen hatte, in die Großdimension des Schmiedens eingestiegen.
In der Galerie Hrobsky zeigt Gabriele Kutschera ihre Arbeiten der letzten drei Jahre. Das in der Bildenden Kunst immer wieder bearbeitete Thema von Raum und Zeit wird sinnfällig auch in der flexiblen Spiralformen und im locker gewickelten Knäuel, das den Raum auf seine Mitte konzentriet. Die grafische Wirkung der Skulpturen, die wie Zeichen im Raum stehen und Bezüge zur Architektur aufnehmen, weist darauf hin, dass Gabriele Kutschera auch eine Zeichnerin ist, die ihre Erforschungen des Raums auf dem Papier durchspielt.

Gabriele Kutschera zu ihrer Arbeit:
„Meine Arbeit stellt den Versuch dar, die Gleichzeitigkeit von Bewegung und Unveränderlichkeit zu materialisieren“. Durch rhythmisches Weichmachen (sich öffnen) und Härten (sich abgrenzen) von Materie (Schmiedestahl) wird Form gewonnen. Die Form entsteht nicht durch Hinzufügen oder Abtragen von Material sondern erfolgt durch Umwandlung, „Querschnittveränderung“. Das Gelingen der Form, mit der Beziehung hergestellt werden soll, mit der ich mein Innen mit dem Außen verknüpfen möchte, ist abhängig von der Wahl des Materials und vom Einhalten des rechten Rhythmus. Tatsache ist, dass Material und Handwerkstechnik (=Tun) mir die rechte Weise vorgeben, sich mein Tun also entlang einer immanenten Linie bewegt. Formfindung = Wesensbildung = Charakterbildung erfolgt durch Weichmachen und Härten, Sich-öffnen und Abgrenzen, Aus- und Einatmen unter Einhaltung des rechten Rhythmus.

Die Übereinstimmung von innerem Erkennen und äußerem Tun erscheint mir in diesem Medium besonders augenfällig. Es geht mir in meiner künstlerischen Arbeit nicht um die Erfindung von Formen sondern vielmehr um das Sichtbarmachen dieser Übereinstimmung.

Im Rahmen der Ausstellung Gabriele Kutschera zeigen wir erstmalig in Wien

Bim Köhler – Objektbilder 2005

geboren 1949 in Kassel, lebt und arbeitet in Schornsheim/Rheinessen

Bim Köhler stellt Bildobjekte her. Ihren Objektstatus erhalten sie zum einen durch den Bildkörper, einer Konstruktion aus MDF bzw. Hartfaserplatten mit einem leicht konvex gewölbten Bildträger, somit einem Schritt in die Dreidimensionalität, die auch durch einen auf die seitlichen Ränder übergreifenden Farbauftrag erreicht wird. Zum anderen gibt es keine Rahmung der Bildobjekte, allenfalls Einfassungen. So können die Arbeiten in den Raum hinein wirken, architektonische Qualität entfalten. Gleichzeitig mit ihrem Objektsein sind Bim Koehlers Arbeiten Gemälde. Es sind Bilder ohne Bilder, auf jede direkt außerbildliche Bezüglichkeit verzichtend, von bewusst nachahmenden, ikonografischen oder symbolischen Referenzen befreit, Kunstwerke, die eines aktiven Betrachters bedürfen.

In bis zu 50 Schichten werden im Wechsel Farbschichten und bis zu einer bestimmten Temperatur erhitzte Wachs-Paraffinmischungen aufgetragen, die nach dem Trocknen mit einer speziellen Klinge abgezogen und abgeschliffen werden. Anschließend wird als Firnis Terpentinöl aufgetragen und mit einem Filzpolierer geglättet. Die Arbeit ist abgeschlossen, vollendet, wenn die letzte Farbfläche mit der Vollkommenheitsvorstellung des Künstlers koinzidiert.

Der Künstler trägt so lange Farbe auf, bis sie wieder verschwindet und Räume öffnet – wie er sagt. Es gibt Pigment-Farbschichten, die verschwinden unter der nächst folgenden, andere scheinen durch. Lebendige Nuancierungen entstehen. Der letzte Farbauftrag bestimmt den vorherrschenden Ton, der Farbklang wird indes bestimmt von durchdringenden Farbschichten. Der Wechsel in der Pinselführung bedingt das Malerische, durch den Duktus ergeben sich Veränderungen im Farbfeld. Intentional ausgesparte Farbflächen an den Rändern und eingespritzte Farbe innerhalb des Bildfeldes führen zu Farbereignissen. Ein Mikrokosmos entsteht.

So wird das Bild zu seinem eigenen Gegenstand, zur Konkretion seiner eigenen Geschichte – und das ist in der Tat eine Geschichte aus Farbe, das sich in dem Maße entfaltet, wie es eben auch als Geschichte der Bildfindung wahrgenommen wird.