Waltraud Würkner beschäftigt
sich seit gut 30 Jahren in mannigfaltigen Facetten mit dem Thema
Natur und Raum, welchem sie sich in parallelen Zyklen mit unterschiedlichen
künstlerischen Techniken nähert. In "Rede an den
kleinen Mann" wird der Zustand des weiten, offenen Raumes,
in dem kein Gesetzmäßigkeiten vorzufinden sind, durch
eingenes Regelwerk der agierenden Figuren abgelöst. Präsente
Machtverhältnisse werden so kreativ umstrukturiert. In "Menschen
und Mächte und Masken" tritt der immerwährende Wechsel
von Vordergrund und Hintergrund zutage. Was gerade noch klar abgegrenzt
und präsent war, wird von Aktuellem in den Hintergrund gedrängt
und verschwimmt. Dieses Wechselspiel kommt auch in den präsentierten "Morgenzeichnungsbüchern" zum
Ausdruck, die von Tagesblättern und Zweitbücher begleitet
werden.
Maria Moser setzt sich ebenfalls mit Machtstrukturen auseinander.
Abseits von Harmonie und klar strukturierten Kompositionen kommen
in den Bildern der oberösterreichischen Malerin Licht- und
Schattenseiten zu Tage, Schönes wie Hässliches zum Ausdruck.
Das Aufeinandertreffen von Dunkelheit und Helligkeit verleiht den
imposanten Kompositionen eine wechselseitige Dynamik, das Machtverhältnis
von Form und Farbe ausgelotet. Malerei ermächtigt nicht nur,
Form zu schaffen, sondern erlaubt auch, auf diese mit dem subtilen
Mittel der Farbe zu reagieren. Die Wirkung, die von den kraftvollen
Gemälden ausgeht, wirkt somit auch auf diese zurück.
Sie beeinflussen die Realtiät der Warhnehmenden, entziehen
sich einer klaren Deutung und fordern ein emotionales Erfassen
des Kunstwerkes. WALTRAUD WÜRKNER
Reindorfgasse 18/2
1150 Wien
Tel. 01 8974313
1948 geboren in Kassel
1967-71 Grafikstudium Hamburg
Gaststudium an der
Akademie der bildenden Künste, Wien, bei Prof. Hessing
1971-83 in Wien & Enzesfeld NÖ
1983-2000 in Hamburg
wohnt und arbeitet seit 2000 in Wien
35 Jahre lang malt Würkner konsequent ihre Bildwelt, bringt
auf Papier oder Leinwand was sie täglich bewegt, was ihr begegnet,
ohne groß auszustellen, ohne im Kunstmarkt mitzuspielen,
ohne Resonanz durch Publikum. Die Ausstellung zeigt einen kleinen
Einblick in den Ablauf des gewaltigen Werkes der stillen Künstlerin.
Geschichten hinter dem Alltagsgesicht
Ü
berall im Alltag begegnet mir der leere Blick.
Menschen leben in Zwischenzeiten.
In der U- Bahn, an der Kasse im Supermarkt, auf der Strasse.
In diesem Zwischenraum nehme ich mein Gegenüber in seiner
Gesamtheit auf, öffne mich für das Überraschende,
das sich mir im Blickkontakt für einen Moment zeigt. Aus diesem
Moment der Intimität einer wortlosen Verständigung, entstehen
Geschichten.
Ich möchte erkennen, verstehen ohne Urteil, Menschen lesen.
Wahrnehmen was nicht gesagt wird, nicht gezeigt werden soll.
Die Geschichten erzählen aus dem Moment heraus. Mittler sein
für das, was hinter der vordergründigen Handlungsebene
sichtbar wird. Ungewisses, Überraschendes aufdecken. Den Schritt
aus der vordergründigen Wirklichkeit in das unendliche Paradies
der Wahrnehmung wählen. Meinung aufgeben, die Geschichten
annehmen.
Waltraud Würkner MARIA MOSER
Martplatz 3
A-4873 Frankenburg OÖ
Tel+Fax: 07683 8229
1948 geboren in Frankenburg, Oberösterreich
1968-1973 Studium an der Akademie der bildenden Künste, Wien
1973 Diplom für Malerei
1974-1975 Ägypten - Stipendium
Zahlreiche Preise (OÖ Kulturpreis 1997), Ausstellungen im
In- und Ausland, Präsenz auf internationalen Kunstmessen
Lebt als freischaffende Künstlerin in Frankenburg und Wien
Einzelausstellungen / Auswahl:
1975 Internationales Kulturzentrum, Kairo
1983 Galerie Walther Düsseldorf
1985 Galerie Welz, Salzburg, Galerie Contact, Wien
1986 Galerie Jeroch und Auer, Frankfurt
Galerie La CitÈ, Luxemburg, Galerie Sauer, Schweinfurt
1989 Galerie Jeroch Isernhagen, Hannover
1990 Galerie Angelika Harthan, Stuttgart
1994 Galerie für Gegenwartskunst Bonstetten, Zürich
1996 Galerie Depelmann, Hannover
1997 Art Galerie, München, Galerie Palm Arte, Locarno
Galerie Margit Gass, Basel
2000 Galerie 4, Basel, Galerie Thiele, Linz
2001 VOEST MCE Turbinenhalle, OÖ Kunstverein, Linz
2003 Otto Galerie, München, Galerie Kaempf, Basel
Marsha-Mateyka Gallery, Washington
Palais Harrach (Kunsthistorisches Museum), Wien
Maria Mosers Malerei ist keine im herkömmlichen Sinn. Sie
ist Plastikerin der Leinwand, in einem gestischen, fast wilden,
intuitiven und auch körperlich anstrengenden Arbeitsprozess
entsteht auf ihren Blättern und besonders auf den meisten
großformatigen Leinwänden Strukturen sich formender
Materie. Energiebündel, archaisch, groß und gewaltig.
so gewaltig bricht das Geschehen herein, dass man Distanz hält
spannungsvolle Distanz vor der Hitze, der Glut oder dem Erstarrten.ì
-Eine plastische Botschaft, zeitlos, bedrohend tödlich und
lebendig wärmend zugleich: Sinnbild aller Moseríschen
Arbeit. Ein Dialog mit der Innen- und Außenwelt des Menschen
zwischen Entstehung und Vergänglichkeit, ein Spürbarwerden
der unendlichen Kräfte des Werdens und Vergehens. Der Mensch
kommt in dieser Bildwelt nicht vor, er steht vor den Arbeiten,
ist einbezogen durch die ungeheuere Spannung und Faszination und
so Teil dieses Dialoges.
Gerwald Sonnberger |
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