Im Rahmen des diesjährigen Jahresthemas "fremd und vertraut" präsentieren
zwei Künstlerinnen individuelle Zugänge zu diesem Leitgedanken.
Einleitung: Mag. Dr. Johann Berger
Musik: Sax & Co mit Gerald Seilinger
Vorbesichtigung für CLUBMITGLIEDER am 22. August ab 18:00
Uhr
Die in Wien lebende finnische Künstlerin Leena Naumanen spürt
in ihren Texturen Naturelementen Ihrer Heimat nach. Mit Leinengarnen
verwobene Holzschindeln, welche Spuren der Zeit in unterschiedlichen
Dimensionen aufweisen, verbinden Altes mit Neuem. Bereits abgetragene,
oft bis zu 50 Jahre alte Holzteile ihrer Kompositionen werden mit
neuartig anmutenden Partikeln zu einem innovativen Dialog zwischen
Wachstum und Altern verwoben. Die so vermengten Farben, die je
nach Lichteinfall variierende Schattierung annehmen, und die unterschiedliche
Transparenz von Leena Naumamens Wandbildern und Skulpturen erlauben
einen Austausch zwischen Innen und Außen, zwischen Fremden
und Vertrautem.
Ricki Ölmack
Saskja Seidl, die neben fotografischen Arbeiten auch im Bereich
der Bildhauerei tätig war und Land-Art-Projekte gestaltete,
widmet sich nun vermehrt der Malerei. In gemalten Tagebuchaufzeichungen,
in denen die Künstlerin unterschiedliche Materialien zu einem
Ganzen zusammenfügt, lädt sie zu einer meditativen Auseinandersetzung
mit divergenten Wahrnehmungen ein. Im Spiel mit Farbe und Form
verdichtet Saskja Seidl erlebte Eindrücke zu einer Bilderwelt,
die nie zur Gänze zu erfassen ist, sonder immer auch, ähnlich
wie im Traum, Fremdes im eigenen Wohlbekannten offen legt. Die
dicht verwebten und zugleich kontrastreichen Kompositionen, erlauben
eine individuelle Interpretation und ermöglichen so, Vertrautes
in rätselhaft anmutenden Kontexten zu entdecken.
Ricki Ölmack
"Meine Bilder sind lebendige Geschichten. Was hinter den
vielen Schichten liegt, lässt sich manchmal nur erahnen. Oft
schimmert eine Figur, ein Tier, eine Form geheimnisvoll durch den
Farbschleier. Wenn ich viele Seiten meines Tagebuches und viele
Schichten Acryllack übereinander lebe, entsteht ein Bild.
Das Malen selbst soll ein Spiel bleiben, ein Tanz mit dem Pinsel,
den ich als Kind schon gemocht, nach der Akademie jedoch auf Jahre
verloren hatte."
Saskja |
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