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Sonja Gangl, Johanna Kandl, Deborah Sengl

 


GALERIE GÖLLES
 09.07. - 27.08.2016

 

Vernissage: am Samstag, dem 9. Juli 2016, 18:00 Uhr
Zur Vernissage spricht Roman Grabner, Universalmuseum Joanneum, Graz

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Sonja Gangl, Untitled 25, 2016, Bleistift auf Papier, 29,5 mal 38 cm

Sonja Gangl * 1965 in Graz

1979-1984 HTBLVA Graz Ortweinschule
1984-1989 Akademie der bildenden Künste, Wien
1989-1992 Universität für angewandte Kunst, Wien

1992 Kunstförderungspreis für bildende Kunst der Stadt Wien
2002 Kunstförderungspreis der Stadt Graz
2004 Förderungspreis des Landes Steiermark für zeitgenössische bildende Kunst
2005 BAUHOLDING-STRABAG Art AWARD 2005, Wien
2008 Kunstpreis der Stadt Graz

EINZELAUSSTELLUNGEN/PROJEKTE (Auswahl)

2015/16 Global Still Life, Galerie Krobath, Wien
2014 between black and black, Artelier Contemporary, Graz
2013/14 DANCING WITH THE END, Albertina Museum, Wien
2010 Women & Art 2010, Biennale im Sharjah Art Museum offizielle Vertreterin für Österreich,
Vereinte Arabische Emirate
2009 UPGRADE 1.09, Artelier Contemporary, Graz
2008 XXX_MOVIE, in der Kubatur des Kabinetts - der Kunstsalon im Fluc, Wien

KUNST IM ÖFFENTLICHEN RAUM (Auswahl)

2010 LOCUS AMOENUS / EDUARD-KEIL-GASSE 63
SCHÖNES WOHNEN, Kunst im öffentlichen Raum Steiermark, Grünangersiedlung/Graz
2008/09 FARBRESONANZEN - false-color-identities, LKH-Rottenmann, Rottenmann
2004/05 15° 26´ 15´´ 47° 05´ 12´´, ehemalige Bushaltestelle Wirtschaftskammer Graz

GRUPPENAUSTELLUNGEN (Auswahl)

2016 7. biennale der zeichnung, Kunstverein Eislingen, Eislingen/Deutschland
2015 DRAWING NOW 2015, Albertina, Wien
2014 Wörter als Türen in Sprache, Kunst, Film, Künstlerhaus KM- Halle für Kunst & Medien, Graz
2011 ALBERTINA CONTEMPORARY Gerhard Richter bis Kiki Smith, Albertina Museum, Wien
2009 UTOPIA, Contemporary Art & Miniature Golf, Duurzamemeierij, Tilburg (NL)

Während in der älteren Kunstgeschichte Obst und Gemüse als Teile von Interieurs vorwiegend in ihrer Frische repräsentiert wurden, fokussieren jüngste Ansätze künstlerischer Betrachtung Prozesse der Veränderung und Vergänglichkeit. Sonja Gangl widmet sich in Ihren STILLLEBEN direkt den
Verpackungen der Abfallprodukte, welche objekthaft in der Bildmitte aus ihrem Kontext gehoben und in ihrer visuellen Bedeutung erhöht werden.
Eine detailgenaue Präzision, erzeugt durch die exakte Linienführung des Bleistifts führt wiederum zu einem bildnerischen Wechselspiel zwischen Zeichnung und Fotografie, das herkömmliche Medienzuschreibungen durchbricht.

Sonja Gangl widmet sich in CAPTURED ON PAPER_THE END der Architektur von Filmenden, die ein spezifisches Element unseres kulturellen Gedächtnisses repräsentieren und als Momentaufnahmen wie fotografische Bilder in Erinnerung bleiben. (Albertina Wien „Dancing with the end“)
Formgebung von Schriftzug verweisen oftmals auf länderspezifische Sehgewohnheiten, die auf die Besonderheit kultureller Interpretationsmöglichkeiten zurückzuführen sind, sich im Rahmen der
Globalisierung jedoch allmählich vereinheitlichen. (Walter Seidl)

Die Eröffnungsszene von Un chien andalou, ein Meisterwerk des surrealistischen Films von Luis Buñuel und Salvador Dalí, wird mit 2 Bildern von Sonja Gangl CAPTURED ON PAPER_EYES Sonja nachgestellt. Diese sind jedoch nicht auf den spektakulär-brutalen Effekt des auseinanderklaffenden Auges aus. Wie in den „The End“-Credits geht es vielmehr um ein konzeptuelles Konzentrat, einen überdeterminierten Moment, in dem Visualität in ihrer Ambivalenz sichtbar wird.
(Volker Pantenburg)

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Johanna Kandl, O.T., 2015, Tempera auf Holz, 50 x 35 cm

Johanna Kandl

* 1954 in Wien, Ausbildung in Wien und Belgrad.

Seit 1997 gemeinsame Projekte mit ihrem Mann Helmut Kandl (geb. Schäffer)
2005 – 2013 Professur an der Universität für angewandte Kunst, Wien

Preise: Würdigungspreis NÖ 2002;
Preis der Stadt Wien, 1995

PROJEKTE / AUSSTELLUNGEN (Auswahl):

2015 The Pleasure of Love, 56. October Salon, Belgrad, 2016; Politischer Populismus,
Kunsthalle Wien; Konkrete Kunst, Essl Museum, Klosterneuburg, (P); Into the City,
Wien
2014 Zehntausend Täuschungen und hunderttausend Tricks, 21er Haus, Wien;
Guter Stoff, Galerie Andreas Binder, München, (P);
2013 Liberty and the pursuit of happiness, Galerie Zimmermann Kratochwill, (P) Graz;
The Collection as a Character , MUHKA, Antwerpen;
2012 You only live twice, Camera Austria, Graz;
2011 Zonen – prekär, Kunstsaele Berlin ; Wunder, Deichtorhallen, Hamburg;
2009 The Missing Guardian, Christine König Galerie, (P) Wien;
2007 The Painting of modern life, Hayward Galerie, London;
2006 Kämpfer, Träumer & Co, Lentos Linz (P), 2006; Academy, MUHKA,
Antwerpen;
2003 9th International Cairo Biennale;
2002 GfZK, Leipzig (P); Uncommon Denominator, MASS MoCA, USA; Nach der Wirklichkeit,
Kunsthalle Basel;
1999 Your Way To The Top, museum in progress/AK Wien (P); Johanna Kandl, Secession,
Wien (P), 1999

(P=Personale)
Im Zentrum ihrer künstlerischen Arbeit spürt Kandl den ökonomischen Bedingungen und ihren Auswirkungen auf das tägliche Leben nach. Gegenstand der Beobachtungen sind vor allem gesellschaftliche Verhältnisse in den Transformationsländern, wie die des Balkans, wobei diese Beschäftigung bis in die 80 er Jahre zurückgeht. Für ihre Bilder nimmt sie konkrete Personen, Orte und Begebenheiten heraus, die sie oft in Zusammenhang mit Zitaten und prägnanten Slogans aus der Wirtschaftswelt, in einem breiten gesellschaftspolitischen Kontext setzt.
Im letzten Werkkomplex geht sie der Malerei buchstäblich auf den Grund und untersucht deren Ausgangsmaterialien wie Terpentin, Gummi Arabicum, Mastix, Perlleim und Leinöl auf ihre Stofflichkeit und Herstellung. Kandl legt dabei globale wirtschaftliche und kulturgeschichtliche Zusammenhänge offen, thematisiert die Produktionsbedingungen und die Menschen dahinter, aber auch die Geschichte des Materials.

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Deborah Sengl, Superfreaks_Hawkgirl, 2016, Acryl auf Leinwand, 100 x 70 cm

Deborah Sengl

1974 * 2. Jänner in Wien
1992 Studium an der Hochschule für angewandte Kunst, Wien
(Mkl. Terzic, Abteilung für visuelle Mediengestaltung)
1995 Gastsemester an der Kunsthochschule Berlin / Weißensee
(Modeabteilung)
1997 Diplomabschluß
(Mkl. Attersee, Abteilung für bildende Kunst)

Museumsausstellungs(-beteiligungen) unter anderem in:
Lentos Museum, Linz / Museum moderner Kunst, Klagenfurt / Leopold Museum, Wien / Sammlung Essl, Klosterneuburg / Benediktinerstift Admont, Admont / Kunsthalle, Wien / Landesmuseum Niederösterreich, St. Pölten / Landesgalerie Linz / STRABAG Artlounge, Wien / Neue Galerie, Graz / Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Innsbruck / Galerie im Traklhaus, Salzburg

Zacheta Nationalgalerie, Warschau / NGBK, Berlin / Kunsthalle Dominikanerkirche, Osnabrück / Bonner Kunstverein, Bonn / MOCAK Collection, Warschau / David Winton Bell Gallery, Rhode Island (US) / Österreichisches Kulturforum, Bratislava / Ulmer Museum, Ulm / Georg Kolbe Museum, Berlin / Museum Ostwall, Dortmund

Galerienausstellungs(-beteiligungen) unter anderem in:
Galerie Deschler, Berlin / Galerie Rohde Contemporary, Copenhagen / Galerie Walker, Klagenfurt / Galerie Hilger, Wien / Galerie 422, Gmunden / Galeria Emila Filly, Ústí nad Labem (CZ) / Galerie Gölles, Fürstenfeld

„Superfreaks“, 2015/16
Deborah Sengls neue Werkserie „Superfreaks“ ist in Anlehnung an das 250-jährige Jubiläum des Wiener Praters entstanden.
Im 19. Jahrhundert war das zur Schau stellen von Menschen mit Missbildungen (beispielsweise Rumpfmenschen, Kleinwüchsige oder Frauen mit Bart) eine Selbstverständlichkeit und beliebte Jahrmarkt-Attraktion. Spätestens im legendären Film „Freaks“ (1932) von Tod Browning wurde diesen außergewöhnlichen Darstellern ein ewiges Denkmal gesetzt.
Dieses fragwürdige öffentliche Vorführen von „Andersartigkeit“ ist schon lange Geschichte, die voyeuristische Faszination für das Außergewöhnliche aber keinesfalls ausgestorben. Wir begeistern uns für Menschen, die aus dem gesellschaftlichen Rahmen fallen und vergessen dabei sehr oft, dass diese Rolle – am Rande oder außerhalb des Konventionellen – keineswegs einfach ist.
In diesen Arbeiten geht es Sengl nicht nur um Menschen mit Besonderheiten, sondern generell um Außenseiter, um jene ungewöhnliche Position in der Gesellschaft, die gleichermaßen mit Einsamkeit und allgemeiner Be(ob)achtung verbunden ist.
In „Superfreaks“ kombiniert Deborah Sengl dafür außergewöhnliche historische Persönlichkeiten mit bekannten „Superhelden“. So setzt sie u. a. dem berühmten Rumpfmenschen Johnny Eck (1911-1991) den Kopf von Superman oder der Dipygus Josephine Myrtle Corbin (1868-1928) jenen von Spiderman auf.
Die „Superfreaks“ von Deborah Sengl haben (oft unfreiwillig) einzigartige Fähigkeiten und besitzen den Mythos des Besonderen. Sie sind für die Künstlerin „gleichzeitig Helden und Antihelden, die einen einsamen Kampf gegen die Durchschnittlichkeit führen, weshalb wir sie sowohl bewundern als auch bedauern. Und manchmal fürchten wir sie vielleicht sogar, weil sie uns bewusst machen können, wie unsichtbar wir in der feigen Einheitsmasse der Normalen sind.“