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Gunter Damisch

NETZ FELD WEG FLÄMMLER KONSTRUKT PILZ COLLAGEN HIMMEL
GALERIE GÖLLES
  26.07. - 15.09.2015

 

Vernissage: am Samstag, dem 25. Juli 2015, um 18:00 Uhr
Zur Vernissage spricht Dr. Elisabeth Fiedler, Universalmuseum Joanneum Graz
Institut für Kunst im öffentlichen Raum

Zwischen Mikro- und Makroperspektiven oszillierend entführt uns Gunter Damisch in sein vibrierendes, dynamisches, in sich verwobenes und gleichzeitig explosives Universum.
Malerei, Zeichnung, Grafik, Collage, Holzschnitt, Skulptur und Objekt bilden seine umfangreiche Formensprache, deren Ästhetik wiedererkennbar ist und doch immer neue Facetten in Schwingung bringt.
Von einer besonderen Aura umhüllte menschliche Figuren scheinen in Damischs Arbeiten lautlos zu schweben; Köpfe, Blasen, Pilze, Mikroorganismen durchweben, durchbrechen oder organisieren seine Bildwelten; Zapfen, Blüten und andere vegetabile Formen sind seinen Skulpturen eingeschrieben.
Diese Unterschiedlichkeit liegt nicht nur in seinem Vokabular, das sich von körperbezogener bis zu animationstechnischer Formulierung breitet. Ein wesentlicher Zug der Dynamik liegt in der permanenten Beschäftigung mit und unterschiedlichen Setzung von Tiefenstrukturen, in der Spannung zwischen Zwei- und Dreidimensionalität, die Gunter Damisch in unterschiedlichsten Techniken untersucht und anwendet.
Sprachlich-literarische Ansatzpunkte sind für ihn ebenso wichtig, wie klanglich-musikalische, aus denen sich eruptive Farbenpracht ebenso entfaltet wie monochrome Zeichenhaftigkeit.
Verbindungen zwischen den Medien sind dabei von ebensolcher Bedeutung, wie Prozesse und Variationen. Zeit- und gesellschaftsunabhängig entwickeln sich und kommunizieren seine Bildinhalte, schaffen Netzwerke und erzeugen Klänge. Dabei sucht er nicht nach Wahrheit, sondern untersucht Möglichkeiten, wie Material und Form organisierbar sind, wodurch sich neue Konstrukte situieren.
Ohne eindeutig und endgültig zu sein öffnet Damisch in seinem interdiziplinären Werk Sequenzen eines Denkens, das uns in seine Prozesshaftigkeit aufnimmt und an der Entwicklung des seriell Erarbeiteten teilhaben lässt.
So verweisen bereits die Titel im Ausstellungstitel auf sein weites inhaltliches und formales Feld. Seine literarisch-musikalische Intention verdeutlicht sich in Wortneufindungen, wie Flämmlerflimmerklang, Oranges Flämmlerweltwegkonstruktfeld, Rotnetzblauwege oder Weißfeldblase, denen nicht nur eine besondere Melodik und Klangfarbe innewohnt, sondern darüber hinaus in ihrer Wortdichte bereits Vorstellungen in unseren Hirnen initialisiert und suggeriert, ohne dass wir die Bilder bereits gesehen hätten. Sprühend und leuchtend, gleichzeitig analytisch und konstruktiv erscheinen diese Titel.
In seiner Makulaturserie verwendet Damisch ebensolches Papier, dessen Inhalt scheint zu verschwinden, gleichzeitig legt es aber auch eine Basis für die Überarbeitung mit Ölstift und Tusche bis schließlich alle Medien mit- und untereinander kommunizieren.
Collagen und Holzschnitte wiederum eröffnen uns andere inhaltliche und technische Dimensionen, die in Titeln, wie Weltwegcollagen oder Weltlochquerwege ihre Entsprechung finden.
Gunter Damischs Skulpturen, Aluminiumgüsse, schließlich treten selbstbewusst und als neues Postulat in den Raum, die gleichermaßen fragil und verletzlich erscheinen.
Transparenz und Durchdringung, Leichtigkeit und Positionierung, Behauptung und Frage sind dabei einige Punkte, zwischen denen sich das dichte Werk von Gunter Damisch in meisterlicher technischer Qualität aufspannt und uns in sein Universum zieht.

Elisabeth Fiedler, 2015 (Copyright galerie gölles)

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Rote Lochplattensteherstele, 2014, Aluminium, Autolack, 337 x 66 x 75 cm

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Orangesilberpilzdruckcollage, 2014, Hlozschnitt, Collage auf Papier, 105 x 125 cm

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Collagenköpfler Wegkonstrukte, 2014, Öl, Collagen auf Leinwand, 150 x 160 cm