Michael Horsky
Biografie:
1973 in Prag geboren
1991 - 2001 Akademie der Bildenden Künste in Wien bei Prof.
Hollegha u. Prof. Damisch
lebt u. arbeitet in Wien
Werk:
Michael Horsky konzentriert sich in seiner Malerei primär
auf die menschliche Figur. Er hält konsequent am Menschenbild
fest, wobei dessen Wandel Hand in Hand mit der stilistischen Entwicklung
seiner künstlerischen Arbeit geht.
Porträts, seien es Künstlerpersönlichkeiten oder
Freunde, sind für ihn oftmals der Ausgangspunkt für seine
Kompositionen. Vornehmlich isolierte Individuen in klassischen
Sitz- oder Stehposen vor einem klaren Hintergrund dominierten über
einen längeren Zeitraum seine Werke. Mittlerweile hat sich
das geändert.
In seinen jüngsten Arbeiten hebt Horsky - frei nach Baselitz,
der seine Figuren auf den Kopf stellte - die Schwerkraft auf
und nimmt den Menschen ihre körperliche Vollkommenheit. Fragmentierte
Formen, verzerrte Proportionen und kontrastreiche Farbfelder füllen
Horskys Bildkosmos. Die körperlosen Köpfe und unfertigen
Leiber fügen sich mit klar umrissenen Farbfeldern zu einem
dichten malerischen Konglomerat von Flächen und figürlichen
Versatzstücken zusammen.
Solche Bildideen sprengen naturgemäß übliche Sehgewohnheiten
und verweisen auf surrealistische Zwischenwelten. Horskys gegenständliche
Malerei geht damit wesentlich über einen Realitätsbezug
hinaus und legt sowohl die Ambivalenz als auch die Freiheit der
malerischen Mittel offen. Einerseits spiegelt sich in seinen Kompositionen
ein Geflecht von Verweisen und Referenzen auf die Malereigeschichte
wider, andererseits mahnen seine Bilder gerade durch die Formzersplitterung
und Formdurchdringung an die Gefahren und Risiken des Existierens
an sich.
Mit der freien Manipulation der menschlichen Figur als auch mit
der Lockerung der Farbgebung bewegt sich Horsky weg von der Klassizität
der früheren Jahre hin zu dynamischen, komplexen Kompositionen,
deren Prinzipien weiterhin ein großes Spektrum malerischer
Umsetzung bereithalten.
(Mag. Angelika Katzlberger)
Ausstellungen u. Ausstellungsbeteiligungen (Auswahl):
Secession Wien; Galerie 422, Gmunden, Galerie Figl, Linz, DOK,
St. Pölten; Galerie Latal, Zürich, Galerie CC, Graz;
Rupertinum Salzburg; Museum der Moderne, Salzburg
Gerlind Zeilner
Biografie:
1971 in Mödling geboren
1993 - 98 Studium an der Akademie der Bildenden Künste Wien
bei Prof. Damisch
lebt und arbeitet in Wien
Werk:
Raum und Figur sind die zentralen Motive in der Malerei von Gerlind
Zeilner. Welche Variationsbreite dieser Themenkreis beinhaltet,
zeigen ihre Werke der letzten Jahre.
Die Leinwand wird in Zeilners Kompositionen zu einer Art Bühnenraum,
in dem sich mannigfaltige Raumstrukturen öffnen. In diesen
Konstruktionen überschneiden sich unterschiedliche Ein- und
Ausblicke, ähnlich - doch vielschichtiger weiterentwickelt
- einem Bildtypus der Renaissance, in dem Figur, Interieur und
Landschaft zusammen dargestellt wurden. Der Durchblick - meist
sind Fenster die Verbindungselemente - gibt die Sicht auf andere
Bildebenen frei und mündet so in komplex-verschachtelte Ansichten.
Stets sind Zeilners Bildräume belebt. Ihre menschlichen Figuren
agieren als Besucher in Cafés oder an privaten Orten. Mit
einem unbewegten Stimmungsausdruck erscheinen sie als stille Gäste,
die auf den Betrachter zu warten scheinen, damit eine Kommunikation
in Gang gesetzt wird.
Die Verflechtung der Elemente Raum und Figur bewirkt das Einsetzen
einer Erzählung, die aber nicht linear abläuft, sondern
mittels Überblendung von verschiedenen Orten und Momenten
zyklisch. Somit wird der gegebene Inhalt durch die malerischen
Mitteln in eine ausgewogene Balance gebracht.
Nicht nur inhaltlich, sondern auch maltechnisch stellt Zeilners
neue Werkgruppe einen bedeutenden Schritt dar. Dominierte in den
vorangegangenen Bildern eine klare Frontalität, so eröffnet
die neue Bilderserie einen Wechsel der Perspektive: Wie der Riese
Gulliver sieht der Betrachter nun auf Erlebnisräume, in denen
sich liliputanerartige Menschen versammeln.
In Zeilners Bildern bringt die neu gewonnene räumliche Distanz
klar strukturierte Formen hervor, wie etwa die futuristisch anmutende
Architektur mit schrägen Dachflächen zeigt. Zusätzlich
mündet das deutliche Gegeneinandersetzen von warmen und kühlen
Farbzonen in ein spannungsgeladenes Zusammenspiel von Fläche
und Raum. (Mag. Angelika Katzlberger)
Ausstellungen u. Ausstellungsbeteiligungen (Auswahl):
Galerie Insam, Wien; Albertina Wien; Traklhaus, Salzburg; Burgenländische
Landesgalerie Eisenstadt; Museum f. Bildende Kunst, Budapest; Museumspavillon
der Stadt Salzburg; Arabisches Kulturzentrum, Damaskus; Kunstmagazin
Hell, Bruck/Mur; Künstlerhaus Salzburg Raum und Figur sind
die zentralen Motive in der Malerei von Gerlind Zeilner. Welche
Variationsbreite dieser Themenkreis beinhaltet, zeigen ihre Werke
der letzten Jahre.
Die Leinwand wird in Zeilners Kompositionen zu einer Art Bühnenraum,
in dem sich mannigfaltige Raumstrukturen öffnen. In diesen
Konstruktionen überschneiden sich unterschiedliche Ein- und
Ausblicke, ähnlich - doch vielschichtiger weiterentwickelt - einem
Bildtypus der Renaissance, in dem Figur, Interieur und Landschaft
zusammen dargestellt wurden. Der Durchblick - meist sind
Fenster die Verbindungselemente - gibt die Sicht auf andere
Bildebenen frei und mündet so in komplex-verschachtelte Ansichten.
Stets sind Zeilners Bildräume belebt. Ihre menschlichen Figuren
agieren als Besucher in Cafés oder an privaten Orten. Mit
einem unbewegten Stimmungsausdruck erscheinen sie als stille Gäste,
die auf den Betrachter zu warten scheinen, damit eine Kommunikation
in Gang gesetzt wird.
Die Verflechtung der Elemente Raum und Figur bewirkt das Einsetzen
einer Erzählung, die aber nicht linear abläuft, sondern
mittels Überblendung von verschiedenen Orten und Momenten
zyklisch. Somit wird der gegebene Inhalt durch die malerischen
Mitteln in eine ausgewogene Balance gebracht.
Nicht nur inhaltlich, sondern auch maltechnisch stellt Zeilners
neue Werkgruppe einen bedeutenden Schritt dar. Dominierte in den
vorangegangenen Bildern eine klare Frontalität, so eröffnet
die neue Bilderserie einen Wechsel der Perspektive: Wie der Riese
Gulliver sieht der Betrachter nun auf Erlebnisräume, in denen
sich liliputanerartige Menschen versammeln.
In Zeilners Bildern bringt die neu gewonnene räumliche Distanz
klar strukturierte Formen hervor, wie etwa die futuristisch anmutende
Architektur mit schrägen Dachflächen zeigt. Zusätzlich
mündet das deutliche Gegeneinandersetzen von warmen und kühlen
Farbzonen in ein spannungsgeladenes Zusammenspiel von Fläche
und Raum.
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