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Christian Frank, Franz Ringel

Steinskulpturen, Alte und neue Arbeiten

GALERIE GERERSDORFER
 21. 1. - 17. 2. 2001

 

Vernissage: Sonntag, 21. Jänner 20001, ab 15 Uhr


Anläßlich der Vernissage in der Galerie Gerersdorfer:
Filmpremiere imVotivkino, Großer Saal (9., Währinger Str. 12)
Sonntag, 21. Jänner 2001 um 14.30 Uhr
Christian Frank "Köpfe & Figuren"
ein Künstlerportrait von Wilhelm Gaube, 2000 (20 min.)

 

Allerhand grundsätzliches Gehabe
Sogleich bei seinem Wiener Ausstellungsdebüt wurde der damals blutjunge Christian Frank als Erneuerer der österreichischen Bildhauertradition apostrophiert. Tatsächlich waren (und sind) seine Steinfiguren im wörtlichen Sinn behauener Stein, zugerichtete Blöcke, Stelen und Pfeiler.
Bemerkenswertester Eingriff: die eingebohrten Augenlöcher zur Bewerkstelligung der betreffenden Physiognomie…
…Gegen eine gelegentliche Etikettierung dieser Kapuzenfiguren als Hausgeister (Penaten) sträubt sich der Meister nach wie vor…
…Nicht zuletzt bedeutet die Arbeit am Werkstück das allmähliche Ertasten und Hervorkehren dieser Anlagen und Wesenserscheinungen. Frank erstrebt grundsätzliches Gehabe, knapp innerhalb knapper Möglichkeiten: etwas, das auf eine sehr besondere Art und Weise ist, wie es ist. Figürliches ohne Umschweife, das sich auf hausgemachte Regeln versteift. Und gerade damit beträchtliche Eigentümlichkeit bekundet.

Otto Breicha

Gesicht der Steine
Kleine Augen schauen dich an, still und rund und ohne Emotion. Sie sitzen am oberen Ende der langen stelenförmigen Figuren, scheinen zu warten und haben unendlich viel Zeit. Glatt und fein poliert der steinerne Korpus…
…Kein Anklang an einen der großen Bildhauer unserer Zeit ist bei Christian Frank zu finden - und doch ist alles ”gegenwärtig”. Auch ihm geht es um die Fragen der Zeit, um die Bewegung und Statik, um Emotion und Ruhe, um die spontane Idee, um das lange Grübeln und Nachdenken. Die Antworten, die er findet, sind neu und doch in der Geschichte aufgehoben…
…Es geht um den Menschen, um die Abstraktion und die Reduktion, um die klare Form mit den einfachsten Mitteln, mit Stein und Marmor, mit dem Meißel und dem Schleifen der Oberfläche - bis sie glatt und glänzend ist…
…Wenn auch die Physiognomie seiner Figuren eine statische ist, so ist der Blick doch nicht starr, sondern nur geradeaus, es ist ein Blick, der nach Innen geht genauso wie nach Außen - das entspricht auch seiner Haltung als Persönlichkeit.
Er geht keine Umwege, sondern kennt seinen Weg, der bisher sehr geradlinig und innerlich logisch verlaufen ist…

Angelica Bäumer