Die in Peking lebende, österreichische Malerin Bianca Regl setzt sich in ihren Arbeiten auf faszinierend irritierende Weise mit Dingen auseinander. Sie rückt Details ins Zentrum, ignoriert deren Umgebung und platziert die Motive schwebend vor monochromen Hintergrund. Es ist ein Spiel mit Farbe und Wahrnehmung - manches bleibt für den Betrachter völlig im Verborgenen, der räumliche Zusammenhang fehlt, anderes wird fragmentarisch angedeutet oder behutsam ausmodelliert. Dieser Umgang mit Bildkomposition lässt Spielraum für Interpretationen, er erlaubt den Sujets eine Aura zu entwickeln, sich zu öffnen und den Betrachter in ungeahnte Tiefen zu locken. Auch ihre zurückhaltenden Portraits vermitteln eine distanzierte Klarheit, die Raum lässt, eigene Gedanken und Gefühle in das Bild zu projizieren.
Milena Bendotti |