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Katharina Puschnig, Roman Scheidl

 GALERIE IN DER SCHMIEDE
 24.10. - 20.11.2013

Vernissage: am Donnerstag, dem 24. Oktober 2013, um 19:30 Uhr



ZWEI WELTEN
Roman Scheidl und Katharina Puschnig

Roman Scheidl, geb.1949
Eine Welt aus Ölfarbe und Tusche
In Roman Scheidls Malerei hat alles Platz, die Abstraktion, die Figuration und die Erzählung. In den Arbeiten der Ausstellung „Zwei Welten“ pendelt Roman Scheidl zwischen den beiden Polen, der Ölmalerei und der Tuschpinselzeichnung hin und her.
Bei der Tuschzeichnung zeigt er eine außergewöhnliche Meisterschaft in der Pinselführung Das Ein- und Ausatmen des Universums begleitet den Strich und lässt dabei Bilder entstehen, die sich zu bewegen scheinen. Oft spielt der Tanz eine große Rolle und die abstrakten Kürzel in den Zeichnungen umschmeicheln die schwebenden Elemente wie kleinen Erzählungen.

In der Ölmalerei hingegen spricht er aus der europäischen Tradition. Das Licht, der Rhythmus und der Farbauftrag vereinen sich zu seinem zentralen Anliegen, der Bewegung. Die Themen sind meist poetisch und philosophisch existentieller Natur . Titel wie „Lotus“, „Die Träne des Poeten“ oder “Der Kreislauf des Lebens“ beschreiben das Spannungsfeld in dem Roman Scheidl und seine Malerei zuhause sind. Bewegung und Licht, Thema und Raum sind seit vielen Jahren sein zentrale Anliegen.

Die Arbeiten, die diesmal in der Galerie zu sehen sind, reichen von den „französischen Quellen“ und den Tanzzeichnungen hin bis zu den Ölbildern, die von einem starken, südlichen Farblicht durchflutet sind.

BIld

Die Welt der Käfer und der abstrakten Muster
Katharina Puschnig, geb.1969 in Wien, studierte zunächst Zoologie. Im Rahmen eines Studienaufenthaltes in Jordanien begann sie 1992 mit wissenschaftlichen Illustrationen von Insekten. 1996 entstanden die ersten Ölbilder. Der Blick für das Detail und die Vergrößerung blieben ein zentrales Thema. Nach 2001, inspiriert von einer Marokkoreise, entstanden die ersten Arbeiten zum Zyklus „Fauna arabica“. Ölbilder mit dem Thema Natur-Kultur im Dialog, ein endemischer Käfer auf einem nordafrikanischen Fliesenmosaik. Der Schwarzkäfer, der als Form selbst wie eine Arabeske wirkt, auf der farbenfrohen Geometrie der Welt des Maghreb. Parallel dazu entwickelte sie immer wieder kleinformatige Bilder zum Thema Essen. „Bilder vom guten Geschmack“ heißen diese Stillleben von süßen und salzigen Köstlichkeiten, eine Auswahl davon derzeit ausgestellt im MZM Mistelbach bei der Ausstellung „Süße Lust“.

Der neueste Zyklus sind großformatige Papierarbeiten 2012 entstanden, inspiriert von afrikanischen Textilien, aber mit einer völlig neuen Bildersprache. Waren die Käfer bisher realistisch, so werden sie hier an die Webtechnik der Vorbilder angepasst und abstrahiert. Thematisch bleibt die Vergrößerung, der Kultur-Natur-Dialog und der Blick ins Detail.
Durch die Gouache-Aquarell-Akrylmischtechnik auf Büttenpapier wirken die Arbeiten fast selbst wie aus Stoff. Vorbilder sind Tücher der Berberfrauen Marokkos und Tunesiens, Kentes aus Ghana, Tücher der Yorouba Nigerias und N´dop aus Kamerun. All diese Muster sprechen die Sprache der Welt eines anderen Kontinents; die neu eingeführten Motive und Insekten Puschnigs führen in eine zweite Welt.

Zwei Welten treffen sich
Roman Scheidl und Katharina Puschnig
Nicht zufällig gewählt ist der Titel der Ausstellung „Zwei Welten“. Denn die beiden befreundeten Künstler Katharina Puschnig und Roman Scheidl arbeiten schon seit vielen Jahren unter dem Namen TAMAMU auf der Bühne zusammen.

In den Jahren 2001-2011 zeigten sie Produktionen in Österreich, Deutschland, Schweden und in der Schweiz. Mit immer neuen Programmen und variierenden Besetzungen spielen sie in Theatern, Galerien und Museen. 2005 kommt es auf Einladung der Keio Universität Tokyo und der Expo in Aichi zu einer großen Japantournee.
Seit 2004 sind 75 Zeichenfilme für den Kultursenders des bayrischen Fernsehens Bayern Alpha entstanden. Einmal monatlich wird unter dem Namen TAMAMU Café zu Texten, die die Künstler selber wählen, 10 Minuten lang vor den Augen des Zuschauers gezeichnet.
Zwei Welten auch hier: die feine Farbzeichnung Puschnigs wird durch den raschen Pinselstrich Scheidls lebendig.