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Tobias Pils

two drawings

 GALERIE AM STEIN
 10.10. - 19.12.2015


Vernissage: 9. Oktober 2015 20 Uhr
es spricht Bettina Spörr, Secession Wien



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Tobias Pils
1971 geboren in Linz, lebt in Wien
1990-1994 Akademie der bildenden Künste Wien
1994 Otto-Mauer-Preis
2004 Staatsstipendium für bildende Kunst
2011 Anton-Faistauer-Preis für Malerei
2014 ISCP (International Studio & Curatorial Program) Atelierstipendium New York

 

Tobias Pils’ grafische Formen – die Linien, Gebilde, ja selbst die Zwischenräume, die er schafft – ändern permanent die Richtung, die sie einzuschlagen scheinen. Ihre Ambivalenz erzeugt Verunsicherung bei ihrer Interpretation. Eigentlich müsste Pils die Unbestimmtheit seiner Bildsprache als quälend empfinden, doch habe ich den Eindruck, dieser Zustand existenzieller Anspannung bereitet ihm ein irrwitziges Vergnügen. Pils konzipiert seine Arbeiten nicht mit einem klaren Ziel vor Augen, sondern lässt sich in sie hineinfallen. Er – seine Kunst – bleibt offen für alles, was im Entstehungsprozess geschieht. Lässt eines seiner Bilder eine bestimmte Tendenz erahnen, wird diese Entwicklung sofort durch Wendungen und Haken durchkreuzt.
Insgesamt bewegen sich Pils’ Zeichnungen an der diffusen Grenze zwischen Ordnung und Unordnung, als stammten sie in Anerkennung einer ungeordneten Gegenwart (das Leben, das wir führen) aus einer geordneten Vergangenheit (das Leben, das wir uns konstruiert haben). Ist diese Wirkung beabsichtigt? Gäben die Zeichnungen eine Antwort auf diese Frage, würden sie ihre Grenzposition verlassen und sich in einer Ordnung präsentieren, die wir mit einer vom Verstand gesteuerten Arbeitsweise verbinden.
Richard Shiff