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Ulrike Stubenböck

PAYNES SERIES


 GALERIE AM STEIN
 03.02. - 30.03.2006
 

Vernissage: am Freitag, den 3. Februar 2006, um 19.00 Uhr
es spricht Stella Rollig, Direktorin Lentos Kunstmuseum Linz.



Ulrike Stubenböcks Bilder sind für die Dauer gemacht, nicht für eine schnelle Affäre. Jeder kennt den Unterschied. Beides ist schön, beides kann glücklich machen. Der Thrill der vorüber gehenden Erregung und die lange harmonische Beziehung, die sich entfaltet, verändert. Bei den meisten Begegnungen weiß man anfangs nicht, was daraus werden kann.
In jüngster Zeit hat die Malerei sich vorzugsweise als Kandidatin für frivole Flirts in Szene gesetzt. „Neue Romantik“, das Spiel mit Kitsch oder mit Videoästhetik, Pop-Oberflächen, surreale Anekdoten… herrliche Vergnügen für den Tag, die Woche, dieses Jahr. Und dann?
Nicht, dass Ulrike Stubenböcks Bilder sich dem ersten Blick verschließen würden. Sie sind keine Mauerblümchen. Sie ziehen an. Man möchte in ihrer Nähe sein. Ernsthaft sind sie, mit ihrer strengen Streifenfolge, den reduzierten Farben. Doch der Ernst wird gebrochen, wenn helle Spuren aus der Tiefe dunklerer Farbschichten aufscheinen: wie ein Augenzwinkern, ein plötzliches Lächeln.
Trotz ihrer Flächigkeit suggerieren die Bildtafeln Weite und Tiefe von Landschaft, Welt, Ausblick – die Wirkung ihrer horizontalen Struktur, deren Anblick dem Menschen einen Moment des existenziellen Bewusstseins schenkt: spüren, in der Welt zu sein.
Über ihre Beziehung zu Sam Shepard hat Jessica Lange einmal gesagt: „In the beginning, we thought it would be just another affair. But then, we simply couldn’t stop.“

Stella Rollig, Direktorin
Lentos Kunstmuseum Linz

Ulrike Stubenböck (geb. 1958 in St. Anton am Arlberg, lebt in Telfs) zählt zu den VertreterInnen einer analytisch-prozessualen Malerei und nimmt darin eine konsequent originäre Position ein. Die Künstlerin verficht einen Malereibegriff, der auf seiner Selbstreferenzialität basiert. Mit Hilfe elementarer bildnerischer Mittel werden malereiimmanente Fragestellungen thematisiert. Die Farbe löst sich von gegenständlicher Schilderung und wird selbst zum Thema des Werkes.
Ulrike Stubenböck trägt die reinen unvermischten Farbpasten mit der Spachtel in drei horizontal gelagerten Feldern auf die aufwändig vorbereitete Leinwand auf. Aus den anfangs isolierten Farbfeldern entstehen im Zusammenwirken mit der gleichförmigen zeilenweisen Bewegung der Spachtel endlose Ketten namenloser Farben: ein fließendes Schweben gebrochener Töne und differenziertester Grauwerte. Die Nennung der Eigennamen der Ausgangsfarben im Bildtitel zeugt von der autonomen Präsenz der Farbe.
„Trotz all der analytischen wissenschaftlichen Explorationen zu Kolorit und Farbe zeigt sich Ulrike Stubenböck als Malerin, die das Sinnliche und Meditative im Atmosphärischen, Malerischen und Klimatischen selbstverständlich in ihr künstlerisches Schaffen integriert: rot-schwarz bestimmte Gemälde in glühender Wärme, braun-grüne Malerei mit erdigen Qualitäten, bläuliche Töne erwecken Assoziationen an die Tonalität von Wasser und Himmel, ohne impressionistisch-naturalistische Eigenschaften anzunehmen.“ Florian Steininger, Kurator BA-CA Kunstforum Wien