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Markus Prachensky


 GALERIE 422
 22.10.2002 - 24.11.2002




Markus Prachensky - am 21. März 1932 in Innsbruck geboren - studierte in Wien Architektur und Malerei und gründete 1956 gemeinsam mit den Malern Hollegha, Mikl und Rainer die Gruppe "Galerie nächst St. Stephan" - angeregt durch den engagierten Mentor und Förderer der künstlerischen Avantgarde in Wien, Monsignore Otto Mauer.

Nach einer von Mondrian beeinflussten geometrischen Frühphase entwickelte Prachensky ab 1956 seine unverwechselbare tachistische, am internationalen Informel orientierte abstrakt-expressive Malweise. Die Farbigkeit ist auf wenige Farbtöne reduziert und erhält dadurch besondere Signalwirkung. Von dynamisch gesetzten, den Pinselduktus deutlich belassenden Farbbalken ausgehend, fand er zu immer freieren, kalligraphisch bestimmten Formationen. Entsprechend der formalen Expression setzte er jahrelang nur ein vehementes, zur Auseinandersetzung zwingendes Rot. "Rot ist ein Farbe des pulsenden Lebens, der feurigen Bewegtheit, ein Anzeichen des schäumenden Flusses von inneren Ereignissen, eine explosive Farbe, die Gefahr aus der Rasanz der Lebensvorgänge signalisiert", wie es Monsignore Otto Mauer treffend beschreibt. Während seines Paris-Aufenthaltes 1957 lernte er Künstler wie Soulages und Mathieu kennen, entwickelte aber dessen ungeachtet seine eigene künstlerische Identität weiter. Seit jeher hat Markus Prachensky in Zyklen gearbeitet. Reisen bilden hierbei einen wichtigen Faktor für den Künstler, um stets neue ästhetische Eindrücke zu erhalten. Bis in die Mitte der siebziger Jahre war Prachenskys Malerei auf Rottöne konzentriert, bevor Eindrücke aus Süditalien - beispielsweise in der Serie Puglia Marina - zum Rot auch Schwarz und Gelb auf die rohe Leinwand brachten. Südliche Landschaften, die Farben und Formen Italiens, Felder in Sardinien, megalithische Dolmen, Tempel in Ägypten, Felsschichtungen, Insellandschaften etc. wurden während der achtziger und neunziger Jahre Kern seiner mehrfarbigen Zyklen. Arbeitsaufenthalte in Paris, Berlin, Stuttgart, Los Angeles, Italien, Ägypten, Asien u.a. sowie zahlreiche Einzel- und Gruppenausstellungen im In- und Ausland brachten Prachensky - dem wichtigsten Vertreter des abstrakten Expressionismus und Informel in Österreich - internationalen Ruhm und Anerkennung.

Von 1983 bis 2000 lehrte Markus Prachensky als Professor für Malerei an der Wiener Akademie der bildenden Künste.